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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 14.02.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-185202143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18520214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18520214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1852
- Monat1852-02
- Tag1852-02-14
- Monat1852-02
- Jahr1852
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50 Sectenwesen in Weimar hat zu einem Straßen- Auflauf geführt. Man hatte nämlich den Verdacht ausgcstreut, daß in jenen frommen Kreisen Jc- suitenthum, Proselytenmacherei und allerlei Unsitt lichkeiten getrieben würden, wobei einige junge Damen namentlich gemacht wurden, welche in die Mysterien des frommen Bundes sich hätten ein weihen lassen. Nur der Gewalt wicken die dicht gedrängten Massen vor dem Versammlungshause. Man hoffte jedoch das Gute davon, daß die Re gierung Bedenken tragen wird, an des verstorbenen Röhr Stelle einen hyperorthodoxen Geistlichen an zustellen, ein mißlicher Versuch in einer Stadt, wo Herder und Röhr gegen diese Richtung siegreich gekämpft. Altenburg. Zu der Vermählungsfeier der Prin zessin Elisabeth mit dem Erbgroßherzog von Olden burg hatten sich viele fürstliche Personen eingefun den, darunter die Könige von Preußen, Hannover und Sachsen, der Großherzog von Oldenburg, die Erbprinzen von Sachsen-Altenburg und Meiningen, die Prinzen Johann und Albert von Sachsen re. Frankfurt. Die Gereiztheit zwischen Oester reich und Preußen soll nach mehreren Blättern in Frankfurt so weit gediehen sein, baß man den gänzlichen Austritt Preußens aus der Bundesver sammlung für möglich hält, wenn nicht ein Ge- sandtenwecksel die Angelegenheit ausgleicht. — Aus ganz Deutschland, sowie England, laufen die be- lrübendstcn Nackrichten von Ueberschwemmungen ein. In Holmfirtl) (England) kamen bei einem nächt lichen Dammrisse gegen 100 Menschen ums Leben. Frankreich. Ein Rundschreiben hebt für die Decembergcfangenen sowohl den eoä« penal als den eoäe ck'instruetion criminell« auf. Kein Gerichtshof, keine Geschwornen, kein Strafrecht, kein Eriminalproccß mehr. Der vornehmste Ofsicicr, der vornehmste Polizcibeamte und der oberste Staats- Anwalt bestimmen nach freiestem Ermessen, auf welche Art die Feinde der Regierung bestraft wer den sollen, ein Verfahren der Willkür, welches in keinem Staate der Welt existirt. — Wie versichert wird, hat man die Absicht, eine Eonsulargarde für den Prinz-Präsidenten zu errichten. Sie soll aus 20,000 Mann bestehen und dazu dienen, die Per son desselben zu bewachen. — Die Eonfiscation der Orlcanistischen Güter hat eine Annäherung der verschiedenen antibonapartistischen Parteien zu Stande gebracht; vorzüglich sind die Orleansschen Prinzen sehr thätig, um Napoleon zu schaden. — Die Ad- vocaten müssen wieder ihre alten Uniformen von 1830 annehmen, schwarze Beinkleider, weiße Cra- vatten und ohne Schnurrbarte, was dieselben aufs Höchste empört hat. — Wie es scheint, dürften die Wahlen zum legislativen Körper oppositioneller ausfallen, als die Regierung des Acht-Millionen- Präsidentcn es gefürchtet hat. Spanien. Der Mann, welcker den Mord- anfall auf die Königin gemacht hat, ist ein Priester, Namens Jose Merino, ehemaliger Feldcaplan im Heere des Don Earlos und wegen seiner wüsten Lebensart früher schon mehrmals disciplinarisch be straft. Der Mörder hat eingcstanden, nicht die Königin, sondern deren neugebornes Kind haben umbrmgen zu wollen; der Dolchstich ward jedoch durch die Goldstickereien des königlichen Mantels abgelenkt und fuhr der Königin in die Lebergegend, circa 8 Linien tief, hat sich aber als ungefährlich herausgestellt. Der Thater ist bereits hingericktet. Nordamerika. Hierselbst giebt cs nun auch weibliche Aerzte. Die in Philadelphia gegründete mcdicinische Facultät für das schone Geschlecht zählt schon eine Menge Studentinnen, von denen jüngst einige zu Doctormnen promovirt wurden.— Kossuth wird auf seinen Reisen fortwährend sehr festlich em pfangen, soll aber leidend sein. Wirchliche Kachricvten. Am Sonntage Sexagesima' Beichtrede (8 Uhr): Herr Archiv. Wilisch. Vormillagspredigt: Herr Sup. v Hering, über 2 Sam. 12, 1 — 7. Nachmittagspredigt: Herr Diaconus Grübler, über Joh. 4, 5 — 15. Mittwoch den 18. Febr. predigt Herr Archiv. Wilisch. Beerdigte. Verst. den 5. Februar: Frau Caroline Ida Jahn, geb. Hohmann, Gattin des Formstechers Hrn. Karl Samuel Jahn, 26 I. 7 M. 2 W. 1 L. — Den 7.: Marie Auguste, ehel. T. des Fabrikarbeiters Joh. Gottfr. Kratzsch, 6 W. 1 T. — Den 9.: Mstr. Friedrich August Röllig, B. u. Leinweber, 62 I. 4 M. 2 W. Getraut: Joh. Friedr. Traugott Müller, Einw. u. Zimmergesell in Naundorf, mit Frau Johanne Rosine verw. Jentzsch von hier. — Johann Friedrich Zaulich, Tuchmachergesell hier, Jungqes., mit Jgfr. Henriette Wilhelmine Tiegel aus Riesa. — Karl Friedrich August Günther, Einw. u. Communarbeiler hier, Jungges., mit Johanne Christ. Scheffler aus Großruschütz. — Christian Friedrich Bar, Tuchmachergesell hier, mil Amalie Auguste Keller von hier. — Hr. Ernst Albert Lochner, vierter Mädchenlehrer hier, ein Wilwer, mit Jgsr. Auguste Therese Graf v. h. Getauft vom 6. bis 12. Febr.r 6 Knaben und 5 Mädchen. Bekanntmachung. Da das Abraupen der Baume wegen ein getretener milder Witterung dringend nöthig wird, so werden die Besitzer der Baume an die deßhalb bestehende polizeiliche Vorschrift mit der Warnung erinnert, baß sie eine Strafe von 5 Thalern im Unterlassungsfälle zu erwarten haben. Hain, am 10. Februar 1852. Der Stadtrath daselbst. Hofmann, Brgrmstr.
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