5 den Toren Dresdens aus. Pieschen mußte des öfteren Durchmärsche kriegerischer Truppen erdulden. So in den Hussitenkriegen 1429. 1637 errichteten schwedische Soldaten eine Schiffsbrücke über die Elbe, 1707 erschien das feindliche Heer König Karls XII. von Schwe den, am 5. September 1758 wurde Pieschen Schauplatz eines der Gefechte des Siebenjährigen Krieges, 1760 wurde wiederum eine Schiffsbrücke errichtet, diesmal von Österreichern. Auch napoleonische Schlachten, im August 1813 geführt, ließen den Ort nicht unverschont. Pieschen gehörte zum Bereich der Schiffsmühle in Altendresden. Die 1856 errichtete Wind mühle mußte bereits 1877 den mit Dampf Betriebenen Konkurrenten weichen. 1835 begannen Feldmesser die Strecke der 1839 eröffneten ersten deutschen Fernbahn zwischen Leipzig und Die Pieschener Windmühle am Leismger Platz/Ecke Torgauer Straße Dresden abzustecken. Von erbosten Bauern tätlich bedroht, waren sie Vorboten einer unauf haltsamen Entwicklung, die fünfzig Jahre später in dem Bemühen mündete, auch in Pieschen einen Haltepunkt für die Eisenbahn zu errichten, die inzwischen auch nach Berlin führte. Fernbahnanschluß, der schon in den 50er Jahren des 19. Jh. gebaute Hafen und frühzeitig gute Nahverkehrsbedingungen zur Großstadt bewirkten, daß sich Pieschen rasch zu dem Arbei terwohngebiet entwickelte. Schon seit 1881/82 durch eine der ersten Pferdebahnen mit Dres den verbunden, führte 1899 die elektrische Straßenbahnlinie vom Postplatz nach Mickten. Die Pieschener Industriebetriebe wurden meist etwas abseits vom Zentrum des Stadtteiles in der Nähe des Eisenbahnhaltepunktes errichtet. Noch heute reicht das industrielle Ballungsge biet vom Neustädter Bahnhof bis zum Hubertusplatz. Verkehrslinien, Industrialisierung und Zunahme der Bevölkerung als Kennzeichen kapitali stischer Entwicklung standen gerade in Pieschen in engem Zusammenhang zueinander.