33 Wachablösung an der Barrikade der Angelschen Wirtschaft Meerane, Treuen, Reichenbach, Falkenstein, Hainichen, Freiberg. In Werdau, Zwickau und Marienberg ging der heftigste Widerstand gegen die Anordnungen der Provisorischen Regie rung von den lokalen Führungen der Kommunalgarden aus, deren Kommandanten zum Teil ehemalige oder noch aktive Offiziere des Heeres waren. Selten gelang es, wie in Waldenburg und in Pegau, die konservative bzw. liberale Kommunalgardenführung durch eine demokrati sche zu ersetzen. In einigen Orten zwangen radikale demokratische Kräfte die Angehörigen der Kommunalgarden zum Ausmarsch nach Dresden, so in Werdau mit der Androhung einer Geld strafe, in Zwickau mit Verlust des Bürgerrechts, in Marienberg bestimmte das Los jeden vierten Kommunalgardisten. In Chemnitz - der einzigen Stadt, in der die gesamte Kommunalgarde ausmarschierte — zwangen Freiwilligeneinheiten aus Arbeitern und Turnern die gesamte Kom munalgarde zum Marsch nach Dresden. In Mittweida schloß der Turnverein alle Mitglieder aus, die sich weigerten, nach Dresden zu ziehen, in Oelsnitz und Hainichen übernahm der Vaterlandsverein die politische Macht und zog bewaffnet und geschlossen nach Dresden. Ebenso kamen große Teile der Schneeberger Kommunalgarde, unterstützt von Freiwilligen. Das Militär ließ sich auf einen Straßenkampf um Barrikaden nicht ein. Der strategische Gefechtsplan war vielmehr folgender: Vom Mittelpunkt aus, dem Schloß und den dazu gehörigen Gebäuden als dem rechten Flügel, sollten der Zwinger, die Ostra-Allee und von dort aus der Postplatz genommen werden, und von dem linken Flügel aus sollten von der Brühlschen Terrasse und dem Zeughaus aus auf den Neumarkt durch die Pirnaische Gasse und die Moritzstraße bis zum Gewandhaus und schließlich zur Kreuzkirche vorgedrungen werden, um auf diese Weise die Aufständischen auf dem Altmarkt und im Rathaus einzu-