102 hHSm** DP esPHEt BUHNE* __ Werbung für das erste Konzert der Dresdner Staatskapelle nach dem Krieg mit dem Publikum zu einer Einheit zu verschmelzen [...] Das wechselseitige Geben und Neh men gehört mit zu den schönsten Erinnerungen jener Biihlauer Jahre.« 13) Grundsätzlichere Akzente finden sich in den Erinnerungen von Opernregisseur Heinz Arnold: »Wir alle waren von einem ungeheuren Druck befreit, die Angst war von uns ge nommen, jeder wollte zupacken, Gagen und Statusfragen waren völlig uninteressant [...]! Wir begriffen unsere Chancen [...] Wir hielten uns überhaupt nicht dabei auf, dem Zer störten nachzutrauern. Wir entdeckten vielmehr die Vorteile des Provisoriums [...:] Da war die Tonhalle - endlich ein Raum für die Kammeroper [...] Der Raum zwang uns zum Wesentlichen hin, zur Klarlegung geistiger Gehalte [...] Es war unglaublich, wie schnell alles wieder in geordnete Bahnen kam. Auf Figaros Hochzeit folgte Ariadne auf Naxos [...] Dann die Lustigen Weiber von Windsor.« l4) Soweit Heinz Arnold, der mit Karl von Appen als Bühnenbildner und Joseph Keilberth als Dirigent den »Dresdner Opernstil« der Nachkriegszeit repräsentiert. Das berühmte Sänger ensemble bleibt über die Katastrophe hinweg zusammen mit solch hochkarätigen Vertretern wie Bernd Aldenhoff, Kurt Böhme, Christel Goltz, Josef Herrmann, Elisabeth Reichelt, Arno Schellenberg und Elfriede Trötzschel. Bis zum Beginn der fünfziger Jahre hält die Staatsoper alten Qualitätsmerkmalen stand, entfaltet sich in spezifischer Weise, auch und gerade bei zeit-