16 (1,60 m). Ein durch die Südwand stoßender Wasserleitungskanal und weitere Indizien führ ten uns zu der Vermutung, daß es sich um das Palastbad gehandelt haben könnte. Zahlreiche Abbruchsteine aus diesem Palas mit bemaltem Wandputz, darunter die mehrfarbige Darstel lung (in Secco-Technik) eines gegen ein wildes Tier kämpfenden Lanzenkriegers, fanden sich in Fundamenten aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts sekundär eingemauert. Sie beweisen, daß der Palas mit wertvollen Wandmalereien ausgeschmückt war. Die Ecken der Curie waren mit Türmen bestückt (drei Ecktürme ergraben); dazu kommt der Torturm auf dem Brückenkopf (heute Georgentor), der die vierte Ecke im Nordosten bewehrte. Mit dem voll ständig freigelegten kleinen Turm (6 x 6 m) an der Innenseite der westlichen Hofmauer (heute etwa die Mitte des Großen Schloßhofes) und dem durch ihn hypothetisch erschlosse nen, vis-ä-vis-gelegenen Turm des Eingangstores in die Curie (heute unter dem Ostflügel, nicht ergraben) besaß der kastellartige Palasthof sechs Wehrtürme. Diese Türme waren ihrer Größe und Lage nach keine Wohntürme oder Bergfriede, sondern Streittürme. Der Innenhof wurde noch im 13. Jahrhundert mit einer Pflasterung von Kieselgeröllen im Sandbett versehen, die bis in die zweite Hälfe des 15. Jahrhunderts beibehalten wurde (bei 11,40 m Höhe NN). Eine zweite Umfassungsmauer ist im Norden indirekt nachgewiesen. Ob die Curie im Westen und Süden auch von einem Zwinger umgeben war, wissen wir nicht. Denn zwei am Südwestturm außen ansetzende Mauerzüge und die beim Kemenaten bau respektierte und einbezogene Mauerecke eines älteren Gebäudes, aber auch die Tatsache, daß der Kemenatenkeller nach Süden hinaus keine Fenster besaß, können entweder auf einen »gekammerten« Zwinger oder auf anstoßende andere Höfe bezogen werden. Da unsere Wehranlage einen herumziehenden Schutzgraben, der Niederungslage entsprechend was sergefüllt, nachweislich nicht besessen hat, können wir sie auch nicht als Burg bezeichnen, sondern müssen von »Hof« (Curie) sprechen. Zudem darf sie nicht aus ihrem Ensemble her- Spätromanischer Keller raum mit fensterartiger Öffnung (Bad?) im Nord flügel. Der Raum war ver putzt und mit Dielung und Flachdecke versehen (Foto R. Spehr)