70 Blick vom Rathausturm Richtung Schloß 1952 1948 waren die in Gang befindlichen Sicherungsarbeiten am Opernhaus untersagt wor den. In dieser Situation erkannten wir, daß die bedrohte Bausubstanz am besten durch eine sinnvolle Nutzung geschützt werden konnte. Schon 1945 hatten die Denkmalpfleger Bergungsgut, Architekturteile, Portale, Gitter und ähnliches in der Ruine des Schlosses untergebracht. Später wurden die Gewölbe als Kartoffelkeller genutzt, und 1949 begann eine Champignonzucht im Schloß. Für diese Zwecke wurden Gewölbesicherungen durchgeführt, und sie bewährten sich. Wo es möglich war, wurden auch mit wenigen Mitteln Dächer aufgesetzt. Dann fand sich meist ein Interessent, um den gewonnenen Raum auch zu nutzen. So beim Johanneum, bei der Gewehrgalerie, bei der Sekundo- genitur. Seitens der Denkmalpfleger wurden immer wieder Untersuchungen angestellt und Studien an der Technischen Hochschule veranlaßt, um geeignete Nutzungen für die Ruinen anzubie ten. Im April 1949 kam vom Landesamt für Denkmalpflege der Vorschlag, das Schloß als Volksbildungsministerium auszubauen. Der damalige zuständige Minister, Helmut Holtz- hauer, lehnte diesen Vorschlag im Sommer bereits ab. Er bezweifelte, daß das Schloß über haupt erhalten werden könnte.