26 -vStofet im> frr £u«l Itimiit- bm.A&kiji «ul<=frfWtrm. i jjij ,i Vicf't.tm Ifebfii ^rmüßijujimm !Ä v, i>m A#** ^wjJdtS'-'Bcib tmi> **Wit*s nm - illilk 111 1u * r ‘.l .*-0 ^ l'cr v^nifdilidt Icriyftwtimi. Jakob Böhme (1575-1624), Kupferstich Ende des 17. Jh. äußerst begehrt war. Der Oberhof- F prediger war Beichtvater des Kur fürsten und zugleich der höchste theologische Würdenträger Kur sachsens. Leipziger wie Wittenber ger Professoren folgten daher gern einem Ruf nach Dresden. Martin u Geier (1614-1680) hatte vor seiner ( Berufung zum Oberhofprediger 1661-1665 eine theologische Pro fessur an der Universität Leipzig inne. Jakob Weller (gest. 1664), Nachfolger des Oberhofpredigers Hoe von Hoenegg, kam von der Universität Wittenberg. Er hat be reits dem Kurprinzen wegen dessen Neigung zum Alkohol die Leviten gelesen. Seine Klage, daß die scho lastische Philosophie, die Martin Luther aus der neuen protestanti schen Kirche vertrieben habe, jetzt wieder in ihr Einzug gehalten hätte, nahm Philipp Jakob Spener in seine pietistische Programmschrift »Pia desideria« (1675) auf. Nach Weller muß statt der unfruchtbaren Streitigkeiten wieder die theologia biblica in die Kir che gebracht werden. Weller wollte auch einer Verdammung Jakob Böhmes (1575-1624) nicht zustimmen. Der Görlitzer Böhme war 1624 in Dresden gewesen und hatte Gesprä che geführt mit führenden Vertretern des Hofes, so mit Johann Melchior von Schwalbach (1680/81-1635), Joachim von Loß (gest. 1633) und dem Dresdner Superintendenten Aegidius Strauch (1582—1657). Auch Johann Georg I. soll mit Böhme gesprochen haben. Verständnis für seine Philosophie hat Böhme auch in Dresden nicht gefunden. Die Schrif ten dieses Autodidakten, 1612 und 1618—1624 entstanden, stellen eine Mischung von heterodoxer Mystik, neuplatonisierenden Gedanken, pantheistischer Naturphilosophie bzw. Alchemie, biblisch-lutherischem Gedankengut, verhaltener Sozialkritik, mit Einsprengseln aus Kabbala und Paracelsischem Humanismus dar. Die offizielle Theologie wie Philoso phie hat Böhme zu Lebzeiten wie nach seinem Tode als Häretiker behandelt. Um so er staunlicher, daß der Oberhofprediger Weller an dieser Negativabstempelung nicht festhält. Nebenbei sei hier nur erwähnt, daß alle diese Theologen auch dem »seculi sui musicus excellentissimus« Heinrich Schütz bekannt und vertraut waren. Von Reisen unterbrochen, hat ja Schütz 57 Jahre in Dresden gelebt - von 1615 bis zu seinem Tode 1672.