9 Gänse waren selten. Sie be lebten erst später das Dorf bild. Zur Ernährung diente bis zur Einführung der Kartoffel Getreide. Auf dem kargen Eisenberger Boden wuchs vorwiegend Gerste, Hafer und Roggen. Erst nach der Bodenreform am 10. September 1945 be gann in Moritzburg die land wirtschaftliche Umstruktu rierung das Ortsbild neu zu prägen. In Moritzburg haben alle Bauern einen Anteil von 5 bis max. 10 ha je nach Bodenqualität erhalten. Eine Jahresrente mußte für den Erhalt des Bodens entrichtet werden. Verteilt wurde vorrangig der Besitz des Hauses Wettin (2 184,67 ha). Am 21. April 1960 wurde in Moritzburg von 41 Mitgliedern und dem Bürgermeister die Landwirtschaftliche Produk tionsgenossenschaft Typ I gegründet. Die Tierproduktion ist heute stark zurückgegangen, und nur noch die Flächen, die sich für die Pflanzenproduktion optimal eignen, werden ge nutzt. Überall sieht man deshalb Brachflächen. Moritzburg gehörte mit zum nördlichsten Weinanbaugebiet der Lößnitz. Auf dem heutigen Kirchberg bis zur Schließerstraße erstreckte sich der Eisenberger Weinberg. Reste der alten Terrasse sind am Kirchberg noch erhalten. Ein zweiter Weinberg befand sich auf der Berg kuppe, die noch heute mit dem alten Weinberghäuschen als Wahrzeichen geschmückt ist. Der dritte Weinberg wurde 1880 angelegt. Der Weinbau Eisenbergs fiel ebenso wie in vielen Teilen Deutschlands der Reblaus zum Opfer, wurde aber nicht wie in der Lößnitz, dem Elb tal und der Saale-Unstrut wieder zum Leben erweckt. Die Moritzburger Teiche und Wälder Spricht man von Moritzburg, so verbindet man damit den Begriff Teichlandschaft. Die Umgebung von Schloß und Dorf ist geprägt von den zahlreichen, in Wälder eingebetteten Wasserflächen. Als man um 1500 begann, den ertraglosen Sümpfen zu Leibe zu rücken und die Forste zweckmäßiger und intensiver zu nutzen, geschah dies mit verhältnismäßig gerin gen Bodenbewegungen. Die Naßstellen wurden durch Vorlegen von Dämmen zu Teichen angestaut, um schließlich mit dem Besatz von vorrangig Karpfen die Wasserfläche zu nutzen. Kleinere Gewässer wurden miteinander zu großen verbunden, um endlich ein richtiges leichsystem zu schaffen. Bis auf den Lockwitzbach konnte kein größerer Wasserlauf zum Anstauen herangezogen werden. So bezeichnete man die damals 46 Moritzburger Teiche als Moritzburger Pferdemarkt um 1920