* Wohnraum in der Villa Ida Bienert mit dem Gemälde »Träumerische Improvisation« von Wassily Kandinsky (1913) stärkt mit Konstruktivismus und Suprematismus zu beschäftigen. Inwieweit sie, eine Frau mit einem sehr eigenen Charakter, innerhalb von Organisationen und Vereinigungen, die zu dieser Zeit nahezu ausschließlich ein Refugium der Männer waren, akzeptiert wurde und Wirkungs möglichkeiten hatte, bleibt zu untersuchen. Mit viel Geschick führte sie eine Art »offenen Salon«, der in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg eines der wichtigsten geistig-kulturellen Zentren Dresdens wurde. Die außerordent liche Ausstrahlung ihres Hauses in der Öffentlichkeit beruhte nicht allein auf den Gesprächen, der Erörterung der verschiedensten künstlerischen, philosophischen und politischen Fragen, sondern vor allem auch auf der Präsentation ihrer Bilder, die einem breiten Publikum zugäng lich wurden. Bevorzugte Gäste waren, wie Löffler in seinem Aufsatz über Ida Bienert schreibt, Maler und Architekten, u.a. Hans Poelzig, Walter Gropius, Wassily Kandinsky, Paul Klee und seit 1927 auch Otto Dix. Bei Ida Bienert, die Vorlesungen der »Allgemeinen Abteilung« an der Technischen Hochschule besuchte, trafen sich auch Dozenten wie Victor Klemperer, Paul Til- lich und Fedor Stepun. Oft wurde musiziert und wurden Tänze improvisiert. In der Halle ihrer Villa in der Würzburger Straße, in der sie ihre Gäste zu empfangen pflegte, stand ein Flügel, dar über hing Kandinskys »Träumerische Improvisation« aus dem Jahre 1913. Mit Gret Palucca, die