Balkon des Rathauses der versammelten Menschenmenge auf dem Altmarkt vor. Seine re publikanische und demokratische Einstellung hinderte Köchly allerdings nicht daran, den königlichen Prinzen im Schloß Lateinunterricht zu erteilen. Nach der blutigen Nieder schlagung des Maiaufstandes gelang Köchly die Flucht über Holland nach Belgien (Brüs sel), während in Dresden ein Verfahren wegen Beteiligung an den revolutionären Bewe gungen gegen ihn lief. 1850 nahm Köchly an der Eidgenössischen Hochschule in Zürich eine Professur für klassi sche Philologie an. Seit 1864, nachdem in den deutschen Staaten eine Amnestie die Rück kehr der Revolutionäre von 1848/49 erlaubte, war er an der Universität Heidelberg als Professor tätig. Von 1871 bis 1873 war Prof. Köchly im ersten deutschen Reichstag als Abgeordneter der Fortschrittspartei vertreten. Am 3. Dezember 1876 starb Hermann Köchly im Alter von 61 Jahren in Triest. Er war wohl einer der herausragendsten Lehrer persönlichkeiten, die an der Kreuzschule gewirkt haben - ein Demokrat und Republika ner, der mit außerordentlicher Energie für die Reform der höheren Schulen ebenso wie für die allgemeine sächsische Volksschule kämpfte, der sich neben seiner Lehrtätigkeit stets auch politisch engagierte und als Volksvertreter im besten Sinne des Wortes seine Kraft in den Dienst des Fortschritts stellte. 191 Anmerkungen: 1) Förster, Rudolf (Leiter des Autorenkollektivs): Dresden - Geschichte der Stadt in Wort und Bild. - Berlin 1984. - S. 87 2) vgl. Adreßbücher der Stadt Dresden 1844ff 3) Die Bezeichnungen Unterquinta bis Prima, die bereits auf den Stundenplänen der Kreuzschule ab 1850 in Klammern hinter den jeweiligen Abteilungen erschienen, fanden erst 1868 ihre offizielle Einführung. 0 Stadtarchiv Dresden: Bibliothek, Kunath, Herbert: Beiträge zur Chronik der Kreuzschule und des Kreuzchores zu Dresden. - Dresden 1986. - Teil 2. — S. 10 (als Manu skript) 5) Stadtarchiv Dresden: Ratsarchiv, B Vlla 202 t (Vol.I) ® Kunath, H.: Beiträge.... - S. 17 7) Das Schulgeld betrug je nach Klassenstufe bzw. Abteilung um 1848 zwischen 1 Thaler 16 Neugroschen und 2 Thaler 12 Neugroschen monatlich. 8) Stadtarchiv Dresden: Ratsarchiv, B Vlla 202 y 9) Ebenda; als Beweisstück wurde dieser Akte ein beschlag nahmtes Burschenschaftsband beigefügt, neben weiteren in teressanten Dokumenten wie Steckbriefe (Scherenschnittkon terfeis), Reisepässe etc. io) Ebenda u) Ebenda 12 ) Ebenda 13) Ebenda 1 4 ) vgl. Helk, Hans: Die Kreuzschule von 1772 bis 1817. - In: Festschrift zur Jubelfeier der Kreuzschule 1926. - Dresden 1926. - S. 33 15) Heyne, Erwin: Der Kampf um die Neugestaltung der sächsi schen Gymnasien, insbesondere der Kreuzschule zu Dresden 1845-1850. - S. 73. - In: Arbeiten aus dem Stadtar chiv und der Stadtbibliothek zu Dresden. - Band 8. - Dresden 1937 16 ) Ebenda, S. 74 17) Stadtarchiv Dresden: Ratsarchiv, B Vlla 202 y 18 ) Heyne, Erwin: Der Kampf... - S. 88-89 19) Stadtarchiv Dresden: Bibliothek, Rackwitz, Bernhard: Bio graphischer Anhang zur Geschichte der Stadtverordneten zu Dresden 1837-1947 (als handschriftliches Manuskript)