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Schola Crucis, schola lucis?
- Titel
- Schola Crucis, schola lucis?
- Untertitel
- Tradition und Neubestimmung von Kreuzschule und Kreuzchor
- Verleger
- Kulturakademie
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 1992
- Umfang
- 88 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Y. 8. 4533
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3513201217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id351320121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-351320121
- SLUB-Katalog (PPN)
- 351320121
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte ; 1992,2 = 30
- Titel
- Der humanistische Bildungsauftrag der Kreuzschule
- Autor
- Zimmermann, Ingo
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieSchola Crucis, schola lucis? -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelKreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor zu Dresden im Mittelalter 5
- KapitelAntinomien in der Bildungsauffassung zur neuhumanistischen ... 9
- KapitelReformbestrebungen und demokratische Bewegungen an der ... 16
- KapitelLehren und Lernen an der Kreuzschule von 1900 bis 1933 26
- KapitelDer humanistische Bildungsauftrag der Kreuzschule 34
- KapitelDie Kreuzschule am Georgsplatz zu Dresden - ein exemplarischer ... 37
- KapitelDas Repertoire des Dresdner Kreuzchors von den Anfängen bis ins ... 48
- KapitelDie Dresdner Kreuzkantoren im 19. Jahrhundert 60
- KapitelKreuzchor und Thomanerchor - Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen 69
- KapitelThesen für eien Diskussion 77
- Titel
- Schola Crucis, schola lucis?
- Autor
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36 darum ging es ihm in der Tat während seines ganzen Lebens: daß ein Jüngling, nein, daß der Jüngling einen Kranz bekomme; daß er durchs Ziel eile nach dem Gesetz, sei es als Sieger, sei es in der Schar des Leonidas« (Ein Lehrer: Albert Daur. In: Pfeiler im Strom, Wiesbaden 1958, S. 336). Humanistischer Bildungsauftrag, das scheint mir dieses Beispiel zu verdeutlichen, besteht in der Tat darin, junge Menschen, Mädchen und Jungen, zu einer Lebenshaltung zu füh ren, die sie in personaler Freiheit und in der Fähigkeit zur Gemeinschaft zu sich selber kommen läßt nach dem Gesetz des Menschlichen. »Worin besteht die entscheidende Tat sache des Menschlichen?« fragte Romano Guardini in seiner Schrift »Das Ende der Neu zeit« (Leipzig 1956, S. 76); er antwortete: »Darin, Person zu sein. Angerufen von Gott; von daher fähig, sich selbst zu verantworten und aus innerer Anfangskraft in die Wirklich keit einzugreifen. Diese Tatsache macht jeden Menschen einzig. Nicht so, daß er nur ihm eigene Begabungen härte, sondern in dem klaren, unbedingten Sinne, daß jeder als in sich selbst Gestellter unersetzbar, unvertretbar und unverdrängbar ist. Verhält es sich aber so, dann ist es gut, daß diese Einmaligkeit sich oft ereigne.« Daß diese Einmaligkeit sich oft ereigne, ist der humanistische Bildungsauftrag, den ein Institut wie die Kreuzschule zu Dresden heute notwendiger denn je zu erfüllen hat. Denn der Anschlag auf den Men schen und sein von Gott zur Freiheit und Würde geschaffenes Wesen durch menschenver achtende, diktatorische Regimes hat gerade im Bereich der Bildung Verheerungen ange richtet. Sie sind auch an der Kreuzschule nicht spurlos vorübergegangen, im Gegenteil. Aber weil wir um die permanente Gefährdung des Menschlichen aus eigener, leidvoller Erfahrung wissen, bekennen wir uns zum humanistischen Bildungsauftrag als entschlosse ner Antwort, die Verteidigung des Menschen, die Erneuerung eines verpflichtenden Bildes vom Menschen zu wagen. In der europäischen Geschichte ist bisher jeder wesentliche gei stige Aufschwung im Dialog mit der Antike und ihrem Bildungsgedanken geschehen. Die Bewegung der Reformation, in deren Erbe wir in Sachsen stehen und also auch die Tradi tion der Kreuzschule liegt, hatte in sich tatkräftig die Impulse des Humanismus aufgenom men, denen die Wiederentdeckung der Literatur des Altertums, die Neuentdeckung der Welt des Griechentums zugrunde lagen. Das führte zur Neuherausgabe der biblischen Schriften ebenso wie zum Aufblühen neuer Wissenschaften wie der Mathematik und der Naturwissenschaften. Der Stand der Gebildeten formierte sich und nahm auf die öffent liche Meinung maßgeblichen Einfluß. Die Bedeutung der Kreuzschule für die Dresdner Geistes- und Kulturgeschichte bestand durch die Jahrhunderte vor allem darin, daß sie junge Menschen darauf vorbereitete, als Anghörige der tragenden Bildungsschicht geistige und kulturelle Verantwortung auszuüben. Das wird auch ihr Auftrag künftighin in der freiheitlichen und rechtsstaatlichen Demokra tie sein, die mit Leben zu erfüllen unsere Aufgabe der nächsten Zeit ist. Was die Kreuz schule aus ihrer jahrhundertealten Geschichte in unserer Gegenwart an humanistischem und christlichem Geist in heutige und künftige Bildung junger Menschen innovativ ein- bringen wird, das wird, denke ich, mit ausschlaggebend für das Schicksal unserer Kultur sein.
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