9 a) Niederlegung der Oper b) Gestaltung des Theaterplatzes c) Taschenbergpalais/Kulturpalast d) Schloß/teilweise niederlegen e) Japanisches Palais/Pionierpalast f) Sekundogenitur/Künstlerheim. Unterschrift: Weinholz« 18> Im »Neubauamt Zwinger« werden die erbetenen Unterlagen bearbeitet und am 28. No vember 49 vom Landesamt für Denkmalpflege dem Ministerium vorgelegt. Am gleichen Tage findet auch ein Gespräch des Ministers mit Dr. Ermisch zu den anstehenden Fragen der Nutzung der Denkmale statt. Der Inhalt dieser Besprechung ist in einer Niederschrift Ermischs vom 29. 11. 49 überliefert. Darin heißt es u.a.: »Weiter wurde die Frage gestellt, ob ich das Japanische Palais zur Ver wendung als Palast der jungen Pioniere für geeignet halte. Ich habe dies bejaht, aber dar auf hingewiesen, daß seither die Landesbibliothek wieder einziehen sollte...« Ermisch schlägt dann vor, die Sächsische Landesbibliothek im Taschenbergpalais unterzu bringen und meint, den »Kulturpalast sollte man in die noch vorhandenen Reste des vor maligen Residenzschlosses einbauen und dabei zugleich auch Repräsentationsräume für die Landesregierung schaffen«. Ermisch hatte dafür die Kosten bereits am 20. November 49 mit 7,8 Millionen einschließlich des Wiederaufbaues des Schloßturmes veranschlagt. Es heißt weiter: »Der Minister Holzhauer war nicht dieser Meinung, da beabsichtigt sei, den nach dem Theaterplatz zu gelegenen Teil des Schlosses abzubrechen. «...» In diesem Zusammenhang kam der Herr Minister auch auf die künftige Gestaltung des Theaterplat zes zu sprechen, und es ergab sich, daß beabsichtigt sei, den Zwinger entsprechend einem Pöppelmannschen Projekt nach der Elbe zu zu öffnen, also Abbruch der Gemäldegalerie und des Schinkelbaues im Zusammenhang mit dem Neubau (!) eines Operngebäudes.« Ermisch kann sich mit diesen Vorschlägen nicht einverstanden erklären und weist auch auf die weit fortgeschrittenen Sicherungsmaßnahmen an der Gemäldegalerie hin. »... Herr Minister H. Holzhauer sagte, daß dieser Plan der Neugestaltung des Dresdner Theaterplatzes natürlich sehr sorgfältig erwogen und durch Modelle und Pläne vorbereitet werden müsse. Die Verantwortung sei außerordentlich groß, und er würde sie allein ja auch nicht tragen. Das Kabinett und der Landtag müßte die Entscheidung geben...«. 1,1 Aus dieser Situation heraus erklärt sich auch die Entwicklung der Arbeiten an der Semper oper. 1946 erfolgten an der Ruine Bausicherungen. Ein Teil der im Südteil des Bühnen hauses gelegenen alten Garderobenräume konnte schon sehr bald als Werkstätte genutzt werden. Am 16. November 48 wurden jedoch alle Sicherungsmaßnahmen am Theaterbau eingestellt. Vermutlich sind in dieser Zeit bereits die Pläne erörtert worden, die Minister H. Holzhauer am 28. November 49 im Gespräch mit Dr. Ermisch äußerte, nämlich im Rahmen des Wiederaufbaues der Stadt den Theaterplatz im Sinne des Semperschen Fo rumplanes neu zu gestalten und dabei auch die Opernruine durch einen Theaterneubau zu ersetzen. Aus eigener Erinnerung weiß ich, daß sich Helmut Holzhauer persönlich intensiv mit der Frage der Neugestaltung und mit der Geschichte des Theaterplatzes in Dresden auseinan