4 Georgentor und Johanneum, Albertinum, Katholische Hofkirche, Oper einschließlich Theaterplatz, Landtagsgebäude, Kurländer Palais, Coselpalais, Landhaus, Japanisches Pa lais, Jägerhof u.a. Aus dieser Aufstellung wird der Umfang der anstehenden Aufgaben, die durch die Hoch bauabteilung der Landesverwaltung Sachsen in Dresden zu lösen waren, deutlich. Für die Verwaltung dieser Objekte wurde bei den Staatlichen Kunstsammlungen eine Hauptabtei- lung Staatliche Museen, Schlösser und Gärten eingerichtet, die auch mit Werterhaltungs mitteln ausgestattet, bis 1952 die Verwaltung und Instandhaltung, auch die Sicherung von Ruinen veranlaßte und auch eine geordnete Baupflege der noch oder schon genutzten Bauten gewährleistete. Der Abteilung unterstanden auch die Schlösser Moritzburg, Pill nitz, Weesenstein, Augustusburg, Albrechtsburg in Meißen u.a. Diese zentrale Verwaltung staatlicher Museen, Schlösser und Gärten im Verband der Staatlichen Kunstsammlungen hat sich in den Jahren 1946-1952 bewährt. In Weimar entstanden nach diesem Vorbild im Rahmen der Nationalen Gedenkstätten der klassi schen Literatur und in Potsdam in Sanssouci ähnliche Einrichtungen, die heute noch mit Erfolg ihren Baubestand mit eigener Verwaltung, Bauleitung und Bauausführung betreuen. In der Abteilung Bauwesen der Stadt Dresden war im Herbst 1945 das Amt für Bau- und Denkmalpflege gebildet worden, das unter Leitung des aus Breslau kommenden und in Denkmalpflege erfahrenen Oberbaurats Dr. Richard Konwiarz stand. Dieser übernahm auch die Aufgaben, die im Rahmen der Beratungen der Bergungs- und Wiederaufbaukom mission bei der Landesverwaltung Sachsen 1945 der Stadt Dresden aufgetragen wurden. Das war zunächst die systematische Bergung des Kunst- und Kulturgutes mit der nun planmäßig einsetzenden Trümmerberäumung. 91 Für diese Aufgabe sicherte sich Konwiarz die Mitarbeit von Gerhard Ebeling. Damit fand er einen Mitarbeiter, der als ehemaliger Zeichenlehrer an der Kreuzschule in Dresden hervorragend geeignet war, anhand der In- ventare von Gurlitt und durch Beobachtungen in den Trümmern die oft verschütteten Re ste der kunst- und kulturgeschichtlich wichtigen Zeugnisse aufzuspüren, zu dokumentie ren, entweder durch fotografische Aufnahmen oder durch zeichnerische Vermessungen in Zusammenarbeit mit einem aus vier Mann und dem Vorarbeiter Baumann bestehenden Bergungstrupp aus den Schuttmassen herauszulösen, zu transportieren und dann sachge mäß einzulagern. Diese Arbeiten wurden bis zum Abschluß der Großflächenberäumung ca. 1962 kontinuierlich mit hohem persönlichem Einsatz aller Beteiligten durchgeführt. 1950 formuliert Ebeling seine Aufgabe noch einmal in einem Tätigkeitsbericht. Es heißt da: »Die Aufgaben der in städtischen und privaten Grundstücken seit Sommer 1945 durchgeführten Kunstbergung ... bleiben grundsätzlich unverändert bestehen. Zu bergen ist alles Kunst- und Kulturgut fiir Zwecke der Forschung, für Museen, für Wiederverwen dung an geeigneten Bauwerken.« In den Arbeitstagebüchern und Verhandlungsprotokollen über die weirere Verwendung ge retteten Kulturgutes sind die Ergebnisse dieser jahrelangen, zuweilen äußerst gefahrvollen Bergungen festgehalten. Inzwischen sind viele gerettete Kunstwerke in den Aufbau der Stadt Dresden einbezogen worden. Der Dinglingerbrunnen von der Frauengasse 9, eine Arbeit um 1718, steht jetzt