teile mit sich brächte. Und weil ihre Mutter ihr schon immer eingeredet hatte, es stecke „eine Künstlerin in ihr, weil sie alles so hübsch zu arran gieren verstehe“, verlegte sie sich auf Innendekoration. Sie kaufte ein Geschäft. Es wurden dort Gesellschaften gegeben. Freunde schleppten Amerikaner hin, denen ein wenig die Augen über gingen unter dem unerwarteten Regenschauer von großen Titeln, der aul sie niederprasselte. Der Laden duftete einfach himmlisch nach etwas sehr Kostspieligem. Es gab Cocktails und reizende tiefe Schalen mit Salz mandeln. Mußte sie nicht in einer solchen Atmosphäre von Kunst prosperieren ? Und sie prosperierte. Sie entdeckte einen Mann, der eine glänzende, aber verschollene Monographie über frühitalienische Möbel geschrieben hatte, zahlte ihm fünf Pfund in der Woche und redete ihm ein, wie wichtig es sei, daß er täglich schon um neun ins Geschäft komme. Hierauf setzte sie ihr früheres Leben fort, plus dem Lebenszweck. Dieser offenbarte sich in den merkwürdigsten Augenblicken. War sie etwa auf einer Babygesell schaft und bemerkte, daß sich irgendein reicher Fabrikant mehr als ge wöhnlich für ihre kindhaften Reize interessierte, entsann sie sich plötzlich ihres Lebenszweckes, und der betreffende Herr fand sich am nächsten Nachmittag mit verlegener Miene vor einer Pseudo-Sheratonkommode stehen, die ihm ein paar Tage später mit einer Rechnung über vierhundert Guineen ins Haus gestellt wurde. Arbeit, ha! Wenn meine Höflichkeit nicht sprichwörtlich wäre, wüßte ich einen anderen Namen dafür. Wundert es Sie also, wenn dieser und jener unter uns ein wenig genug von alledem hat? Wundert es Sie, wenn wir auf die Einladung, uns doch den anderen netten jungen Leuten anzuschließen, murmeln, daß wir leider, leider, dringend verreisen müßten ? Für mich, verstehen Sie, bedeutet das Wort Gesellschaft noch etwas. Ich verstehe darunter, was Aristoteles darunter verstand: eine Gesell schaft, in der „gutes Leben“ möglich ist. „Gutes Leben“ hieß für Aristo teles ein Dasein, darin der Körper mit Achtung und der Geist mit Ehr furcht behandelt wurde, ein Dasein, darin Muße ein Mittel war, die natur gegebenen Fähigkeiten zu voller Entwicklung zu bringen. Denken Sie an diese Definition, wenn Sie nächstens wieder eingeladen werden, „eine Flasche mitzubringen“. Und dann werden Sie sich vielleicht nicht mehr wundern, daß mir ein wenig Galle in die Tinte geraten ist. (Deutsch von E. E. Stein) Morgenstern - Anzeigentexte Engltsh church, aus Gummi, zusammenlegbar; samt Koffer RM. 12,50 Amerikanischer Agent sucht ausgestopfie Fürsten zu höchsten Tagespreisen. Red. 43 W. P. St. Für Einsame, Erinnerungsarome — fertigt genau nach Angabe das „Warenhaus für kleines Glück aller Art“. Telegr.-Adr.: Glückshaus 863