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Der Arbeiter-Fotograf
- Bandzählung
- 1.1926/27,3/12
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Signatur
- 19 4 15381 0 0001 1 01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id392751569-192600003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id392751569-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-392751569-19260000
- Sammlungen
- Fotografie
- Bemerkung
- o.H.1.1926/27,4; Heftnummern 1, 2, 4: Deutsche Nationalbibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1926, 2, Oktober
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Der Arbeiter-Fotograf
- Autor
- Links
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Mitteilungsblatt der Vereinigung der Arbeiter-Fotografen Herausgeber: Neuer Deutscher Verlag W. Münzenberg, Berlin NW7, Sdiadowstr. 1 b Postscheckkonto: 116 74 Erster Jahrgang, Nummer 2 Oktober 1926 Die Bedeutung des Arbeilerlolograf en ln der marxlltilchen Propaganda Die in den 30er Jahren des vergangenen Jahr- . hunderts besonders durch den Franzosen Daguerre mächtig entwickelte Fotografie — die darauf be ruht, daß ein mit Chlorsilber präparierter Bild träger durch Belichtung in der Kamera und durch Weiterbehandlung mittels chemischer Bäder ein sichtbares, dauerndes Bild ergibt — bietet unge ahnte Verwendungsmöglichkeiten. Wesentlich tmg hierzu die Erfindung der Trockenplatte bei (1848) und die sehr leistungsfähige Kameraindustrie, die selbst dem Proletarier den Erwerb einer brauch baren Kamera ermöglichte. Es ist bekannt, daß die Fotografie, die zur öden Bildermacherei zu werden drohte, gerade durch die fotografischen Amateure wieder zu einem Kunstgewerbe wurde. Bisher unterschieden sich unsere Arbeiter fotografen von anderen bürgerlichen Ama teuren bei ihrer Arbeit in nichts. Fast nie dachte ein Arbeiterfotograf an die Auswertung seiner fotografischen Arbeiten für die brei tere Oeffentlichkeit, diese kursierten im Kreise der nächsten Freunde und Ver wandten, für die sie auch bestimmt waren, nur ge legentlich beteiligten sie sich an fotografischen Aufstellungen mit dem Erfolg, daß sie meist hinter den routinierten bürgerlichen Amateuren, die unter ganz anderen, günstigeren Umständen arbeiten konnten, zurückblieben. Zu allerletzt dachte man in Proletarierkreisen an die Bedeutung und Ver wendungsmöglichkeit der Fotografie in der Pro dukt i o n s t e c h n i k. (Vervielfältigung von Fo tos, Zeichnungen und Gegenständen auf meist foto-mechanischem Wege für die Drucktechnik.) Die Bourgeoisie hat es natürlich besser verstanden, auch diesen Zweig der Technik in den Dienst ihrer Klasse zu stellen. Sie benutzte be wußt schon seit Jahrzehnten die verhältnismäßig billige und zweckmäßige Fotografie zur politischen Beeinflussung und geistigen Niederhaltung der Massen. Wir erinnern an das berüchtigte illu strierte Scherlblatt „D i e Woche“ (früher jede Nummer ein neues Kaiserbikl)- Das „Berliner Ta geblatt“ brachte den „W e 11 s p i e g e 1“ heraus, eine illustrierte Zeitung, die sich ausschließlich auf fotografische Darstellungen stützt. Und so hat fast jedes bürgerliche Blatt seine illustrierte Beilage, in der mehr oder weniger geschickt die politische Gehirnsverkleisterung fortgesetzt wird, die auf den „politischen“ Seiten der Zeitung begonnen wurde. Während des Krieges und erst recht in der Nach kriegszeit ist die Verwendung der ßildpropaganda durch Zeitungen, Zeitschriften und Flugblätter weiter entwickelt worden (man vergegenwärtige sich die Kriegsgreuelbilder über den „Feind“ oder die Illustrierung der ,,Spartakistengreuel“, nur handelt es sich hier meist um ausgemachte Bild- lügen, id. h. nur dem sehr aufmerksamen und fachkundigen Beurteiler wurde der Schwindel der „fotografischen Wirklichkeit“, die man meist mittels Retouche vortäuschte, offenbar). Ein ganzes Sy stem von Foto-Berichterstattern, Foto-Zentralen und FotonKorrespondenzbüros breitet sich zurzeit über den gesamten Erdball, von denen die bürger lichen illustrierten Zeitungen gespeist werden. Na türlich handelt es sich hier um Darstellungen, die ausschließlich im Interesse der Bourgeoisie liegen und die zur Abschreckung der Proletarier vom Klassenkampf dienen sollen. Wer denkt da nicht an die sehr rationellen und raffinierten Hinrichtungsmaschinen, die irgend ein amerikanischer Korrespondent abbildete oder an die Fotos von den Hinrichtungen der Sofioter Attentäter in Bulgarien. Heute werden schon fun kentelegraphische Bildübermittlungen angekündigt, so daß solche „interessante“ und sehr ab schreckende Darstellungen selbst aus entlegenen überseeischen Ländern binnen weniger Stunden in Europa vervielfältigt werden können. Es ist notwendig, daß die marxi stische Propaganda sich viel mehr als
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