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Der Arbeiter-Fotograf
- Bandzählung
- 3.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 19 4 15381 0 0001 1 01
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id392751569-192900004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id392751569-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-392751569-19290000
- Sammlungen
- Fotografie
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1929, 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Arbeiter-Fotograf
- BandBand 3.1929 -
- Ausgabe1929, 1, Januar 1
- Ausgabe1929, 2, Februar 21
- Ausgabe1929, 3, März 41
- Ausgabe1929, 4, April 65
- Ausgabe1929, 5, Mai 85
- Ausgabe1929, 6, Juni 105
- Ausgabe1929, 7, Juli 125
- Ausgabe1929, 8, August 145
- Ausgabe1929, 9, September 169
- Ausgabe1929, 10, Oktober 193
- Ausgabe1929, 11, November 217
- Ausgabe1929, 12, Dezember 241
- BandBand 3.1929 -
- Titel
- Der Arbeiter-Fotograf
- Autor
- Links
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Seite 10 DER ARBEITER-FOTOGRAF Nr. 1 Belauscht ft", fr., Leipzig (Aufnahme mit Agfa-tiilly) CHEMIE UN Von Paul N o a Der selige Oktavian Hill hatte für einen Tag Urlaub erhalten, um der Sitzung einer irdischen Fotovereinigung beizuwohnen. Bei seiner Reise zur Erde hatte er eine Reihe Hoch- und Tiefdruckgebiete zu durchwandern und hatte dadurch reichlich Zeit, sich auf das Neue zu fieuen, das ihn da unten erwartete. Hatte er doch von den immer neu ankommenden „Größen" gehört, daß die Fotografie seit 1843, wo er seine staunenswerten Bilder produzierte, rapide Fortschritte gemacht habe. Da sitzt er nun an der langen Tafel, voller Zweifel, ob er sich nicht in der Tür geirrt hat, denn von Bildern, die er zu sehen gehofft hatte, war keine Spur zu entdecken. Wohl hatte er gesehen, wie der Eine oder Andere ein Blätt chen Papier der Brieftasche entnahm und es seinem Nachbar zeigte, doch gerade, als er danach fragen wollte, ertönt die Glocke des Vorsitzenden und — — er hatte sich nicht geirrt. Der geschäftliche Teil ist bald er ledigt, und schon erhebt sich der Referent des Abends mit den Worten: Ich komme heute zu den Chemikalien, die in der Fotografie gebraucht werden. Aha! Daß einige Anwesende sich ruhig weiter unterhalten, wird kaum beachtet, um so gespannter lauscht die große Masse mit immer länger werdenden Gesichtern den Wor ten des Vortragenden. Unaussprechliche Bezeichnungen ört er nennen und Zahlen in ganzen, halben und mehr fachen Brüchen. Zwar hatte er es sich früher viel ein facher gemacht, aber es ist ja eben das „Neue". Die Bilder, so hofft er, werden eben später gezeigt werden. Doch da ist auch schon der Vortrag beendet und die Diskussion beginnt, Rede und Gegenrede erfolgen, immer eftiger platzen die Meinungen aufeinander, und bald ist das Ganze in zwei Lager gespalten, hier X-Ent- wickler-, dort Y-Entwicklerpartei, Alles ist in Auf- der Natur nicht auf der Mattscheibe einstellen kann, wird er nie oder erst nach vielen Mißerfolgen so weit kommen, das Motiv mit einem Blicke zu erfassen und richtig in den Sucher zu bringen. Weiterhin bietet das Entwickeln des Rollfilms; größere Schwierigkeiten als die Hervorrufung eines Glasnegatives wegen der eventuell ungleichmäßigen Belichtung des Streifens. Dazu kommt noch die schon oben erwähnte Klein heit der Bilder, die einen Vergrößerungsapparat un erläßlich macht, und einen solchen wird sich der Lernende nicht gleich kaufen. Für den Fortgeschrittenen jedoch ist die Rollfilm kamera Ersatz für die Spiegelreflexe und wirklich brauchbar als Taschenapparat für Eventualitäten. Ein besonderer Vorteil ist noch die durch die Eigen art des Rollfilms gewährleistete Unabhängigkeit von der Dunkelkammer beim Wechseln, sowie das ge ringe Gewicht der kleinen Kamera und auch der Filmspulen. Den größten Gewinn bringt sie aber durch ihre schnelle Aufnahmebereitschaft, die sie den meisten Kameras voraus hat und damit eine Anschaffung rechtfertigt. D AMATEUR c k , Berlin-Norden regung. Als aber der Führer der X-Entwicklerpartei sein Bierglas dem Führer der Y-Entwicklerpartei an den Kopf wirft, flüchtet er aus dem Lokale. Das ist eine fotografische Satire, und doch, ist es bei uns viel anders? Da wird in den Zusammenkünften immer wieder der alte Kohl verzapft, der dem Kenner schon zum Halse herauswächst und mit dem der Anfänger doch nichts anzufangen weiß. Es ist, als wenn der Lehrer in der Schule den Kindern erst lange Vorträge hält über die Entwicklung der Schrift von Adam bis heute, ehe er mit dem Schreibenlernen beginnt. Wohl kann man mit solchen Dingen den Anfänger leicht imponieren, aber der Zweck wird gerade in das Gegenteil verkehrt. Der Anfänger beginnt zu panschen, vertut sein gutes Geld und erringt doch keine Erfolge. Gebt ihm Anregung, was und wo er knipsen soll! Daß er überhaupt erst knipsen soll! Laßt Euch nachher die Bilder zeigen und an diesen zeigt ihm, was richtig und was falsch ist. Chemikalien, Platten und Papiere sind nur Werkzeuge zu dem, was wir schaffen wollen. Bilder wollen wir schaffen, mit einem Inhalt, und die Aufmachung kommt erst an zweiter Stelle; doch da ist es dann oft genug reine „Mache". Zwar ist „Tante Minna und Onkel Alex am Kaffeetisch ' kein Bildmotiv in unserem Sinne, und bei den Hindenburg-, Aman-Ullah- und Fliegerempfängen bringt die Pressefotografen nicht um ihren sauer ver dienten Lohn, es gibt auch so noch genug zu knipsen. Schärft den Blick der Anfänger dafür, gebt ihnen die Freude am Bild und Ihr werdet Euch dadurch nicht nur Freunde schaffen und Dankbarkeit ernten, Ihr selbst er lebt dadurch das Leben und die Wirklichkeit.
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