Färberei. Färberei Gustav Wilhelm Theyson. VY enn man einen Rückblick auf die Entwickelung der deutschen Fabrikation wirft und die Plätze, in denen gewissermassen als Schlagadern des deutschen Industriekörpers das kaufmännische Leben am stärksten pulsiert, einer besonderen Berücksichtigung unterzieht, so ist es für den Fach mann ja seit langem feststehend, für den ferner Stehenden aber sofort bemerkbar, welche Bedeutung der Platz Chemnitz in der deutschen Industrie einnimmt. Vor wenigen Jahrzehnten noch ein kleiner aber rühriger Geschäftsplatz, indem eine für damalige Verhältnisse schon erhebliche Zahl von Fabriken betrieben wurden, ist Chemnitz heute der Mittelpunkt nicht nur eines Fabrikationszweiges, nein, einer grossen Anzahl von Industrieen geworden, deren Bedürfnisse immer neue Hilfs-Industrieen geschaffen «fr**; Färberei Gustav Wilhelm Theyson. haben und somit das weitverzweigte Netz, welches diese Fabrikanlagen in dieser Metropole deutscher Intelligenz und deutscher Regsamkeit bilden, immer enger und dichter ziehen. Nicht in letzter Linie ist es die heute hochentwickelte Färberei und Appretur, die dem Charakter der Industriestadt Chemnitz Ihren Stempel mit aufdrückt und unter den grösseren Etablissements dieser hochwichtigen Veredelungs industrie ist dasjenige von dheyson wohl eines der bestgeleitetsten. Vom Vater klein begründet, hat es mit der Ausdehnung und Entwickelung der Stadt und ihrer Industrie gleichen Schritt gehalten und repräsentiert sich heute als eine achtunggebietende Schöpfung deutschen Fleisses und deutscher Tüchtigkeit. Gustav Wilhelm 1 heyson wurde am 21. September 1844 in Chemnitz geboren. Sein Vater, der aus Eisenach stammte, später ins Königreich Sachsen übergesiedelt war und eine Meeraner Dame geheiratet hatte, hatte zwei Jahre zuvor in Chemnitz eine Garnfärberei begründet. — 209 —