Getränke Meisterwerk der Speisen und Getränke

©es fjleisterroerßes KrÖFittFK Gastronomische Olympiade yoh ß. Kohlis-Kyffhausen. ö ijjtrK echenschaft vor Phöbus abzulegen V Über ihres Erdenwirkens Segen, Sammeln sie sich auf dem Helikon; Zu berichten aus der Gäa Landen, Wo sie Jünger und Beschützer fanden, Eilten sie an des Gebieters Thron. Ewig jung, da ewig neu geboren, Stellen sich die hehren Musen ein, Eingeladen durch den Ruf der Horen, In des Kunstbeherrschers lauschigem Hain. Alle rühmten eifrig, voller Feuer, Was in ihren Kunstbereichen heuer Drunten neues, herrliches vollbracht. — Eine nur stand abseits und bescheiden, Schwieg und ließ sich die Rivalen streiten, Bis Apoll’ dem Zwist ein Ende macht’: Frau Gasterea, die da herrscht in Frieden, Ja, vielleicht, im wichtigsten Terrain Für uns Staubgeborene hieniden, Einst entdeckt durch Brillat-Savarin. Aufgemuntert,sprach sie, traut und bieder: Du erkennst mich hoffentlich doch wieder? Deine Zehnte, spät erst eingereiht. Meine Werke mögen mich Dir loben! Drunten geht’s genau so wie hier oben — Viel Geschrei und wenig Gründlichkeit! Viele Stümper, wenig große Meister, Nicht die Kunst, nein, die Reklame blüht; Ganze Herden mittelmäß’ger Geister Schaffen meist nur, was die Menge zieht. Meine Schwestern, »anerkannt« auf Erden, Die da drunten angebetet werden Und auf mich herab von oben schaun, Mögen dennoch nimmer es verschmähen, Meinen Ruhmes-Acker mitzusäen Und an meinen Tempeln mitzubaun. Kommen sie doch gern zu mir als Gäste, Ob Euterpe oder Terpsichor’; Polyhymnia schwebt um meine Feste Mit Thalia in der Freuden Chor. Schau’ hinab und sieh’ die Prunkpaläste, Die die Kunst geschmacksverwöhnter Gäste Meinem Kultus heute drunten weiht: Bacchus thront in reichverzierten Hallen, Selbst Gambrinus schmückt mitWohlgefallen Sich mit stilvoll künstlerischem Kleid Mancher meiner Küchenkunst-Trabanten Kulinarisch auf der Höhe steht, Und zum Tafel-Künstler aller Landen Bildet eifrig sich der Ganymed. Endlich hab’ ich auch, nach langem Proben, Meine Kunst zur Wissenschaft erhoben, Dank sei ein’ger Auserwählter Fleiß; Die, hingebungsvoll, im Lauf von Jahren, Meine treu ergebenen Forscher waren Und um meinen Ruhm sich mühten heiß. Diese haben meine Kunstgeschichte Einzig gründlich und gelehrt gebucht, Und sie schufen, glaube dem Berichte, Mir ein Werk, das seinesgleichen sucht. Ferne sei mir, mich zu überheben! Emsig und bescheiden weiter streben Sei Gastereas Losung immerdar. Eine Gunst möcht’ ich mir nur erbitten: Jenem Jünger, der mir Ruhm erstritten, Der des Werkes bester Meister war, Mögest Du, Apollo, als ein Zeichen Deiner Huld, um Gründlichkeit und Fleiß Aufzumuntern, durch mich überreichen Das so wohlverdiente Lorbeerreis. »Pflücke Dir, bei Eos ros’gem Scheine, In dem ewig grünen Lorbeer-Haine Einen Kranz, der nimmer sich entlaubt; Eile dann zur Mutter Gäa wieder, Leg’ ihn als Verdienstes Krone nieder Auf des hochgepriesnen Meisters Haupt!« Also sprach der Musen Gott voll Gnade, Und Gasterea dankte ihm gerührt — Ich verließ, erwacht, Olymps Gestade, | Da hin Morpheus mich im Traum geführt. * * * Und nun geb’ ich, Deiner Göttin Dichter, j Lieber Meister, eiligst als Berichter, Hochentzückt die Krönung Dir bekannt — Der Du harrst, vielleicht Zeit Deines Lebens, Von den klugen Sterblichen vergebens Nimm vorlieb mit der aus Götterhand! So lang' Menschen weilen hier auf Erden, Dieser Trost bleibt immer Dir beschert, Wird gegessen und getrunken werden, (X, Und Dein Werk als Meisterwerke verehrt!! IW Schluss des zweiten Teiles. '•Q Druck von C. G. Röder in Leipzig. Holzfreies Papier von Ferd. Flinsch in Leipzig. q/v s