XXXIV Einleitung. reiche und vielseitige Verwaltung der Güter ohne Sorge überlassen durfte. Zunächst freilich wäre das unmöglich gewesen. 1 Denn die neue Erwerbung hatte für Fl. eine Reihe widerwärtiger und langwieriger Streitigkeiten im Gefolge, die seine ganze Aufmerksamkeit und Thätigkeit in Anspruch nahmen. Einer der Gründe, die Fl. zu dem Erwerb gerade der Herrschaft Auerbach bestimmten, war wohl der gewesen, dass daselbst schon seit längerer Zeit Bergbau betrieben wurde. Wir finden in den Akten, dass dem Grafen Zdencko von Donyn, Herrn zu Auerbach und seinen Mitgewerken a. 1477 eine Miinzfreiung auf St. Nicolaus bei Auerbach auf elf Jahre verliehen wurdeJ Infolge der an sie durch die Gewerke gebrachten Klagen über die bei der Ausbeutung der Gruben herrschende Unordnung gaben dann Kur fürst Friedrich und sein Bruder Johann a. 1503 für die Gruben bei Auer bach eine eigene Bergordnung. 3 Aber trotzdem wollte die Unordnung nicht aufhören. Manche Theilhaber an einer Zeche entrichteten die Beiträge zum Abbau der Gruben nicht, wollten aber trotzdem ihren Anspruch auf dieselben nicht auf geben. Sie veranlassten dadurch auch die ändern Theilhaber den Bau einzustellen und hinderten zugleich andere Gewerkschaften, die Gruben ’) Barbara wird genannt als Hansen Edlen von d. Planitz sel. Witwe C. v. Raab, Regesten zur Orts- und Familiengesch. des Vogtlandes II Nr. 755. Ein Brief von ihr an Hofrichter und Beisitzer des kurfl. Oberhofgerichts zu Altenburg d. d. Auerbach Sonnabend nach Exaudi (Mai 18) 1533: Hat eine Ladung des Hofgerichts an meinen liben herm Hansen, edlen von der Plawnitz, erhalten. Da mein her obgedacht in Geschäften des Kurfürsten aufserhalb Landes ist, so bittet sie, man möge dies Mal nichts wider meinen hern obgedacht ergehen lassen. Dresden Hpt. St. Arch. Abth. III Genealogica von der Planitz Vol. IV Or. — Eine gleiche Bitte an dieselben d. d. Auerbach Sonnabend nach Mathiae apost. (März 1) 1533 ebenda. Desgl. ein Brief von ihr an Caspar Boßenn zu Crinitz d. d. Auerbach Sonntag nach Bartholo- maei (August 29) 1535: Weigert sich seine Bitte zu erfüllen, dem Georg von Hermans- grün die czin voi-zuenthalten, bevor dieser dem Boßenn seine Schuld bezahlt hat. Ebenda. — Die Söhne Georgs waren: Georg, Balthasar Friedrich, Sebald und Hans Friedrich. Die beiden letzteren waren a. 1536 noch nicht mündig. C. v. Raab a. a. 0. Nr. 662. — Dass Georg studirte, geht aus einer Urkunde des Kurfürsten Johann d. d. Torgau Sonnabend nach Laetare (April 2) 1530 hervor: Nachdem wir hievor auf undertanig ansuchen des edlen unsers ambtmans zu Grim rat und liben getreuen Hansen, edlen von der Plaunitz, ritter, Jorgen, edlen von der Plaunitz, seinem son, die prebend auf unserm schlos Aldenburg, welche sich durch absterben ern Albrechten Mecken selligen vorledigt, auf zwai jar lanck zu forderung seins Studiums vor- schriben haben etc. Copialbuch F 14 fol. 313. Über die Thätigkeit Georgs als Diplomat siehe unter anderem: Pol. Correspondlens der Stadt Strafsburg III im Register unter Planitz; ferner E. Brandenburg, Moritz von Sachsen 1 S. 524. ■— 2 ) Urkunde d. d. Dresden Mittwoch nach Lucie virg. (Dec. 17) 1477 Dresden Hpt. St. Arch. Loc. 4491 Bl. 92 b Copie. — s ) Gedr. bei F. A. Schmid, Diplomatische Beiträge zur Sachs. Gesch. S. 175.