602 1521 September Nr. 4* Sept. 15 sie stark geeilet. Szo hab auch der bischof zweihe schlosser vorloren Wynezenbergk 1 und Hundeßrugk 2 . Wievill aber die herzogen von Brawn- schweygk volks haben sollen, ist des orcz kein bestendigkeit; dan einsteils sagen von vill und die ändern von wenig, darumb E. cfl. G. ich dovon nichtz vormelden will. Man hatt mir auch zu Hall vor warbaftig an- 5 gesaget, das er Hans von Wertem tott sein solde. Wan dan E. cfl. G. neben meinem gn. hern herzoch Jorgen eczlich gelt vom holz Lantgraven- rode bei im hinderleget, hab E. cfl. G. ich sulchs undertheniger meinung, ob villeicht E. cfl. G. etwas hirinnen zu thun bedacht, nicht vorhalden wollen, mit undertheniger bitt, sulchs nicht anders dan aus underthenigen 10 willen besehen vormerken. [3] Auch, gnster curfurst und her, ist mir hievor anzeiget worden, wie das des hoffschusters son zu Leipzigk seinem vatter von Rom aus geschriben, das der babst in dißem sumer einen geschniczten monch im namen doctor Martinus auf dem placz zu Rom hett lassen vorbrennen wollen und umb das pilde vill pucher und 15 ein grossen häufen holz legen imd anzunden lassen, welchs alles zu aschen vorbrant were, allein dem monch were nichts widerfaren. Als hett seine Heiligkeit noch einmall holz hinzufuren und anzinden lassen, were das gedrenge als groß gewest, das dißer des schusters son nicht het mögen enzukomen und nicht weis, ob der monch zum ändern mall vorbrant sei 20 ader nicht; das erste mall hett im je nichcz geworden 8 . [4] Als ist iczunt gegen Hall ein pott von Rom komen, der hett dem cardinall eczlich briff und ändern mehr brengen sollen, die seint im, wie er angibet, auf dem wege alle genomen. Der hatt diße geschieht von dem vorbrennen gleich dermassen besehen auch gesaget, welchs vill leut von im gehört. 2 s Hett gern mit im dovon auch gerett und in gefraget, in welcher gegent im die briff genomen weren, hab in aber nicht bekommen mögen; an das wolt ich E. cfl. G. clarern bericht thun. Als mir auch die antwort von dem cardinall und erzbischof gegeben wart, nam mich sein cfl. G. auf einen ort und saget, das sein cfl. G. keinen freund hette under allen 30 seinen freunden, zu dem sich sein G. ßo vill guts vorsehe als zu E. cfl. G. Es were auch keiner, dem er ßo vill ehr und guts gunnet. Darumb sehen sein cfl. G. dißes vornemmen des pfarrers von Kembergk nicht gern; dan sein G. wolden je nicht gern, das E. cfl. G. hiraus solde nochteil er- wachßen. Welchs alles etc. Dat. Grym sontag noch exaltacionis sancte crucis a. d. 1521. b Winzenberg südlich von Hildesheim. — s ) Hunnesrück bei Eimbeck? Vgl. über die hier erwähnten Vorgänge Havemann, Gesch. der Lande Braunschweig und Lüne burg 2 S. 49 f. — 3 ) Vgl. über frühere Autodafes in Rom Enders, Luthers Brief wechsel 2 Nr. 190 Anm. 7.