610 1523 September Jtr. 6* Sept. anders befinden noch erfaren, dann das mein will und meinung nie anders Anfang g ewes t auch mit gottes bulf und gnad nocb nicbt und hinfur nicbt anders sein solt, dann mich als ein cristlich mensch und gehorsamer son der heiligen cristlichen kirchen zu halten. Hofft auch, gott der allmechtig wurd mir, darumb ich auch bitten wolt, sein gnad verleihen, das, so zu sterkung 5 seines heiligen worts, glaubens, diensts und fridens dienstlich ist, in disem meinem alder, das ein gute anzal jare hat, bis zum beschlies meines lebens treulich, und sovil an mir, zu fordern. [4] Hab auch darneben die zeit meinem geschickten zu Nürnberg schriftlichen bevell gethun, E. Ht. berurten orator von meiner wegen zu bitten, E. Ht. solche mein antwort 10 zu schicken und im dabei mit vleis anzuzeigen, das nachdem E. Ht. in be- rurtem irem breve mir allerlei schreiben und under anderm anzeigten, das ich solt irem vorgenanten vorfordern babst Leo dem zehenden seligen o o durch den Cardinal Sant Sixten, die zeit seiner Ht. legaten zugesagt haben, wenn der Luther durch B [erurte] Ht. urteil zu Rom verdammpt 15 wurd, so wolt ich der erst sein, der inen in straff neme. Nu wust sich freilich benanter Cardinal zu erinnern, wess ich mich in disen dingen hett vernemen lassen. Dann dafür solt es E. Ht. je halten, wo ich etwas zu sagte, das wolt ich auch mit gottes hulf halten. Das wer mir aber wol wissend, das ich der sachen zu gut und auf des gedachten cardinals bitt 20 und erbieten mich erboten hett, vleis zu haben, das der Luther zu im gin Augspurg kome, sich mit einander von der sachen zu unterreden, wie ich dann darob gewest bin. Was sie aber doselbs mit einander gehandelt und ausgericht, dess hat ungezweifelt der Cardinal Sancti Sixti gut wissen. Nu hett ich mich des Luthers sachen, lere, Schrift und predig zu ver- 25 treten nie unterwunden, auch noch nicht, sonder solchs alles in seinem wert und bei seiner Verantwortung gelassen. So hett ich auch den Luther, o O 7 alsbald er von Augspurg widerkummen, aus meinen furstenthumben und landen wollen lassen kummen, mit im auch derhalben lassen handeln, welchs auch der Luther domals zu thun und sich aus meinen landen zu so wenden bewilligt. Als were her Karl von Miltitz, die zeit bebstlicher nuncius, zu mir kummen, und hett mich mit grossem vleis gebeten, ich wolt den Luthern nicht wegkummen lassen; daran wurd ich dem babst ein grossen und gefelligen dienst erzeigen. Dann solt der Luther an andere ende kummen, so mochten die ding vil weitleuftiger und erger 35 werden. Gedachter von Miltitz hett auch dozumal mit dem Luthern selbs gehandelt und der erzbischof zu Tryer als commissarius sich auf des cardinals Sant Sixten bitt domit beladen“, die sach zu verhören. Das dann der Luther angenummen und vor Tryer zu erscheinen be- a) Die gesperrt gedruckten "Worte stehen am Rande.