Die italienische und französische Schulen Catalog der Otto'schen Kupferstichsammlung oder der von weiland Herrn Ernst Peter Otto, Kauf- und Handlungsherrn zu Leipzig, geb. am 1. Juni 1724, gest. am 18. Febr. 1799, hinterlassenen, überaus reichen und allwärts berühmten Sammlung von Kupferstichen, geätzten und geschabten Blättern etc.
Andrea Mantegna. 5 Das Blatt: Bartsch No. 23 ist nicht mehr in der Otto’schen, sondern ist seit vielen Jahren in die Reil’sche Sammlung übergegangen. 18. Zwei knieende Krieger hallen ein achteckiges Schild, auf wel chem eine die Arme emporhebende weibliche Figur, wahr scheinlich die Puritas, dargestellt ist. Schmal oval qu. 8. Breite 6, Z. 2 L. oder 168 Millimeter, Höhe 2 Z. 7 L. oder 69 Millimeter. B. 24. Unbekannter Alt-Paduanischer Meister. 19. Die Verlobung von Jason und Medea. Composition von sieben und zwanzig Figuren. Jason mit Helm und gepanzert steht rechts und reicht Medea, welche ein Gefäss in der rechten Hand hält, die Hand, in der Milte eine Gruppe von Frauen und Männern, davon die der Medea zunächst stehende eine kleine Harfe hält, vor dieser Gruppe drei knieende nackte Männer, welche ein Schwein zum Opfern tödten, links Hörner blasende Männer und rechts weggehende Krieger. Im Hinter gründe Gebäude mit Baikonen und eine Säule mit Thaten des Herkules und einem Pferde obenauf, qu. f. Breite 11 Z. 7 L. oder 315 Millimeter, Höhe 8 Z. 6 L. oder 230 Millim. Dies köstliche, mit dem Reiber gedruckte Blatt, welches vielleicht noch älter als die vorhergehenden Blätter ist, scheint ein Unicum zu sein; es ist in der Weise des Mantegna (eines jener schönen Bilder, wo das Studium der Natur im Spiegel der Antike sich zeigt, was den Padnanischen Meistern eigenthiimlich war), jedoch ist es älter als Man tegna und vermuthe ich, dass es eines von den Blättern ist, welche dem Francesco Squareion e, geboren 1394, gestorben 1474, dem Lehrer des Mantegna, angehören; einzelne Figuren haben viel von Luca della Robbia. Andrea Mantegna, Maler, Kupferstecher und Nielloarbeiter, geb. zu Padua 1431, gest. zu Mantua 1505. A. Von ihm selbst gestochene Blätter.*) 20. Die berühmte Grablegung oder das Chef-d’oeuvre des Meisters, gr. qu. f. Bartsch 3. Um mehrere Linien verschnitten. Der Abdruck gehört wie die folgenden der ersten Gattung der frühem Ausgabe aD; vergleiche die Note unten. *) Lanzi hat schon bemerkt, dass es zwei Ausgaben der Stiche dieses Meisters gebe, die eine mit der Walze oder dem Reiber in schwachem bräunlichen Drucken, die andere mit der Presse in kräftigen schwarzen Drucken. Vergleiche auch Aless. Zanetti in Cicognara’s Katalog (Le premier Siele de la Calcographie. Venise 1837. 8.). Ein neuester schöner Aufsatz über Mantegna in Räumers hist. Taschenbuch für 1850, vom Gail.-Director Dr. Waagen.