XYII lebhaft betrieben, wie ja auch andere Gegenden ihnen die Anfänge des Bergbaus verdanken 1 ); auch daß politische Verhältnisse auf ihre Aus wanderung eingewirkt haben, ist durchaus glaublich 2 ). Wie ein Stadt- theil von Goslar der Frankenberg geheißen haben soll (oben S. XI), so hieß der älteste Stadttheil Freibergs civitas Saxonum 3 ) und heißt noch heute die Sächsstadt 4 ). Vielleicht darf man auch einzelne nieder deutsche Ausdrücke, die sich in der Bergmannssprache bis auf den heutigen Tag erhalten haben, wie Lachter (oberdeutsch Klafter), Schacht (oberdeutsch Schaft; vergl. engl, shaft), trecken, Treckwerk, treugen, tröge u. a., als Erinnerungen an die niedersächsische Heimath des Berg baus ansehen 6 ). Ob schon vor den Niedersachsen fränkische Bergleute vom Rhein und Main in die Mark Meißen gelangt seien, w r as Achenbach 6 ) für wahr scheinlich hält, muß aus Mangel an Beweisen dahingestellt bleiben 7 ). ’) So finden wir im 13. Jahrhundert „sächsische“, d. h. niedersächsische Bergleute in Ungarn vergl. Sternberg 2,38 f.; im 14. Jahrhundert trugen die Spitz hüte von Goslar viel zur Hebung des Zinnbergbaus von Graupen bei, vergl. Hall wich Geschichte der Bergstadt Graupen (Prag 1868) 10. 2 ) Vergl. über den Ueberfall Goslars durch Heinrich den Löwen 1180 Prutz Heinrich der Löwe 329, Wolfstieg Verfassungsgeschichte von Goslar 15, Weiland in den Hansischen Geschichtsblättern 1884 S. 12; über die Eroberung der Stadt durch Gunzelin von Wolfenbüttel 1206 Weiland a. a. 0. 3 ) Cuneko de civitate Saxonum, Zeuge in einer Urkunde von 1241 Aug. 8: Frb. ÜB. I, 11. 4 ) Daß die Sächsstadt in der That der älteste Stadttheil ist, dafür spricht u. a. der meines Wissens noch nicht hervorgehobene Umstand, daß während des ganzen Mittelalters der Jahrmarkt zu Freiberg am Tage des h. Jacobus, des Schutzheiligen der eben in der Sächsstadt belegenen Jacobikirche, die nach der gar nicht unwahrscheinlichen Tradition die ehemalige Christiansdorfer Dorfkifche war, abgehalten wurde (vergl. UB. I, 18 und 85; beide Urkk. Sind nicht als Neu verleihungen, sondern als Bestätigungen eines schon bestehenden Jahrmarkts an zusehen); denn bekanntlich schlossen sich die Jahrmärkte überall ursprünglich an die Hauptkirchen der Stadt an und fanden an den Tagen ihres Schutzheiligen oder ihrer Einweihung auf dem sie umgebenden Platze statt. Vergl. v. Maurer Städteverfassung 1,283 ff. Gengier Stadtrechtsalterthümer (Erlangen 1882) 149. 6 ) Schon Albinus (Bergchroniea 12) weist darauf hin, daß „etliche säch sische Wörtlein“ noch zu seiner Zeit bei den Bergleuten im Gebrauche seien. 6 ) Achenbach Bergrecht 1,30. ’) Zwar scheinen zahlreiche sächsische Ortsnamen (Franken, Frankenau, Frankenberg, Frankenhausen, Frankenheim, Frankenstein) an fränkische