— 16 — Mit dem Rückgänge des Zinnbergbaues verloren auch die Bergämter an Bedeut,mo- und blieben, mit Ausnahme von Falkenstein, welches als Communbergamt völlige SelWänt digkeit hatte, dem Schneeberger Bergamte gewissermässen untergeordnet Das Oelsnitzpr Bergamt bestand anfangs aus einem Bergmeister, einem Bergschreiber, einem Zehntner ,,,,, zwei Geschwornen. Es ist aber erwiesen, dass demselben von 1669—1671 Beamte gänzlich fehlten; zu ändern Zeiten verwaltete ein Bergmeister oder Bergschreiber von Schneehem das Bergmeisteramt zu Oelsnitz mit, und stand ein Bergmeister in Oelsnitz dem Be™tP vor, so war wenigstens die Stelle des Bergschreibers gewöhnlich vacant. Dm das lahr 16,4 kam das Bergamt von Oelsnitz nach Vogtsberg, 1818 wurde es mit dem SchneebermT vereinigt, bildete als vogtlandische Revier die 4. Abtheilung jenes Bergamts und hatte als solche blos noch ihre besonderen Geschwornen. Im Jahre 1856 wurde diese Revier wesen Verlegung des Schneeberger Bergamts nach Schwarzenberg, dem Bergamte Schwarzen ber°- emverleibt und trat endlich im Jahre 1868 ihre letzte Wanderung, die nach Freiberg an ln diesem Jahre wurden nämlich alle Bergämter Sachsens aufgelöst und deren Functionen dem Bergamte zu Freiberg zugewiesen. So besteht denn jetzt in Sachsen nur ein Berg amt, ausserdem aber giebt es noch 6 Berginspectionsbezirke mit 8 Berginsnectoren Die Bergmspection für das Vogtland hat ihren Sitz in Zwickau. In urkundlichen Nachrichten werden folgende Bergmeister in Oelsnitz und Vösts- berg erwähnt: ö 1676-96 Heinrich Gentzsch (Zehntner und An fi. , Salzberger. zugleich Amtmann). Stephan Steger. 1696-1736 Joh. Adam Raidel. 1564) Jobst Reiboldt. 1733-51 Johann Ferdin. Raidel (erst Vice- 1566 ... Nickel Salzberger. bergmeister). (1647) Andreas Börner. 1751—72 J. G. Oelilschlägel. 1669—71 war kein Bergmeister da. 1772—1807 Joh. Gottlob Gläser (1674) Michael Weimann. 1807—(1820) Ernst Joh. Traugott Lehmann. Als Bergschreiber werden genannt: 1629—36 Paul Bleymüller (zugleich Berg- 1670—75 Joh. Caseus. meister auf dem Schneeberg). 1676—88 Joh. Fichtner. ^ Johann Heintz. 1688—96 Johann Adam Raidel (dann Berg- 1660 70 David Biedel. meister). Vom Auerbacher Bergamt geben die Acten keine hierher gehörigen Nachrichten, ausser dass im J. 1506 Thomas Barthol Bergmeister in Auerbach gewesen und im J. 1674 (s. S. 10) dieses Bergamt mit dem Vogtsberger vereinigt worden. Fast ebenso spärlich sind die Nachrichten über Falkenstein. Das Bergamt zu 1 alkenstein war anfangs ein reines Vasallenbergamt, wurde aber später ein Communberg amt, welches aus vier Theilen bestand, von denen einer dem Landesfürsten und die drei ändern den Rittergütern Falkenstein, Oberlauterbach und Dorfstadt gehörten. Die Geschäfte des Bergmeisters besorgte 1819—25 der Geschworne Joh. Christian Gottfried Meinhold in Gottesberg, diesem folgte 1826 sein Sohn Christian Friedrich Meinhold; als letzter Berg meister fungirte von 1839—51 Karl Heinrich Leonhard Heubner zu Plauen. Im Jahre 1851 ward das Bergamt aufgelöst und mit der vogtländischen Revier vereinigt. Von den Beamteten, welche das Bergamt zu verwalten hatten, führte der Berg meister in allen Berghandlungen den Vorsitz. Die Pflichten desselben, die bereits S. 10 erwähnt worden sind, beziehen sich auf Leitung des Bergbaues in seiner Revier, sowie auf den Gang der Geschäfte und auf die berggerichtlichen Angelegenheiten. Wegen dieser Obliegenheiten war seine öftere Gegenwart auf dem Gebirge, die Besichtigung der Arbeiten über Tage, sowie die Befahrung der Gruben selbst, besonders aber bei wichtigen Bauten und Ereignissen, nothwendig, und zwar um so mehr, als nach seinem bergamtlichen