89 — Hauptgläubiger wird M. Gottfried Müller, Archidiaconus in Dresden, genannt. Bis da hin waren 1053972 fäfc des besten Alauns gesotten worden. Von 1725 bis 1729 blieb das Werk ausser Betrieb, weil die Brau und Töchter des gestorbenen Besitzers es nicht weiter im Gange erhielten, und wurde vom 11. Mai 1725 an zur Beaufsichtigung dem Hutmann Hanns Reichardt übergeben. Mehrere Male, im Jahre 1725, den 20. März 1726, und zu letzt am 9. April 1728 wurde es zum Verkauf ausgeboten; obgleich aber die drei bleiernen Pfannen im Gesammtgewichte von 130 &r. allein einen Werth von 650 Thlr., und das Eisen über den Pfannen 508 Thlr. repräsendirte, fand sich doch kein Käufer. Wahrschein lich war die Ursache, dass obengenannter Gottfried Müller gegen eine Adjudication ohne baare Bezahlung protestirt hatte. Die in der Leipziger Postzeitung vom 6. Februar 1728 enthaltenen Verkaufs-Bedingung lauteten: „Das Alaun-Werk samt allen Pertinentien auch Inventarien-Stücken und was sonst zum Umtriebe dergleichen Werke erfordert werden mag, soll demjenigen, welcher das höchste Gebot, so aber über 1000 Thlr. sein muss, vor der Berg-Amts-Stube zu Voigtsberg, ingleichen auf dem Bathhause zu Reichenbach thut, zugeschlagen werdem“ Weil sich aber auch bei diesem Termine kein Käufer eingefunden hatte, so trat am 5. Juni dess. J. Karl Schilbach, ein vornehmer Handelsmann aus Reichenbach, mit den Müllerschen Erben in Unterhandlung. Er machte den Vorschlag, dass sie das Werk für 1700 Thlr. losschlagen sollten, er wollte eine Gewerkschaft auftreiben, die es wieder in Betrieb setze. Aber dieses Unternehmen zerschlug sich wieder, weil indessen -die Müllerschen Erben das Werk selbst wieder übernahmen. Ihnen wurde am 4. August 1729 das Alaunwerk bestätigt mit den in Frist gehaltenen Gruben: Seegen Gottes, Gotteshülfe, gute Hoffnung, Waags, Frisch daran, Hülfe des Herrn, und den Stollen und Sturzplätzen. Am 12. August erfolgte die Uebergabe des Inventars, und das Werks kam wieder in Umgang. Bis zum 9. Januar 1730 waren bereits wieder 2937 ä Ctr. Alaun gesotten, welcher ä Ctr. theils etwas über, theils etwas unter 6 Thlr. verkauft wurde. In den Acten wird noch erwähnt, dass die Besitzer nicht den vollen Zehnten reichen wollen, sondern, wie auch vorher üblich, nur den Zwanzigsten im Betrag von 5 Thlr. Von den weiteren Schicksalen des Alaunwerks wissen wir blos noch, dass es im Jahre 1753 sich in den Händen des Herrn Karl von Metsch auf Reichenbach, Friessen und Brunn befand und 1765 an den landesherrlichen Fiscus überging, für dessen Rechnung es bis Luc. 1827 betrieben, sodann aber, weil es besonders wegen der unterirdischen Gewinnung der Alaunschiefer zu schwerköstig war, eingestellt wurde. Es lieferte von jeher eine der vor züglichsten Sorten Alaun, die daher auch immer in etwas höherem Preise stand als andrer Alaun. 1 Ctr. Alaun wurde im Jahre 1753 mit 57 2 Thlr. bezahlt, 1756 mit 67* Thlr., 1764 mit 9 Thlr., 1765 mit 10 Thlr. 6 Gr., 1801 mit 10 Thlr. 16 Gr.; überhaupt schwankte in den letzten 50 Jahren der Preis je nach der Güte zwischen 67 2 und 107, Thlr. Es wurden gesotten: 1M ) 1691—1725 105397 2 Ctr. 1790 452 Ctr. 1766 415 „ 1791 523 1770 500 „ 1792 47974 „ 1784 310 „ 1793 4637 2 „ U 1785 350 „ 1794 1786 3727 2 „ 1797 3677 * 1787 35472 „ 1798 249 1788 363 „ 1799 330 1789 3237 2 v 1800 369 “7 Nack den (leider) nur lückenhaft überlieferten Bergrechnungen in der Schneeberger r>ers;- revierrechnungsezpedition, weshalb die Jahre, von welchen einzelne Quartalangaben fehlen, hier unberück sichtigt geblieben smd. 12