— 22 - den Weg von der Brücke am neuen Schützenhause in gerader Richtung fort und gelangt, nachdem er eine zweite Brücke passirt, nach Leutzsch, einem seit dreihundert Jahren der Stadt Leipzig gehörigen Dorfe, das links lie gen bleibt, während rechts ein Weg nach der Eisenbahn und diese überschreitend nach dem erwähnten prächtigen Waldwege zum Forsthause, wenige hundert Schritte von den zusammenhängenden Dörfern Böhlitz und Ehrenberg entfernt, geleitet. Yon hier nach Schkeuditz führen zwei gleich ange nehme Wege. Besonders der Botaniker und Entomolog darf nicht verabsäumen, von Böhlitz-Ehrenberg über Burg hausen — einst der Sitz eines kaiserlichen Stadthalters — den Bienitz ( 3 / 4 Std.) zu besuchen, eine prächtige Waldung, die wahrscheinlich ihren Namen einem dabei gelegenen untergegangenen Dorfe verdankt. Man bann diesen hochgelegenen Punkt weit — selbst vom Erzgebirge herab — sehen und ist er jedem Pflanzenkenner und Schmet terlingssammler als ergiebiger Fundort, theilweise auch nur hier existirender Species, bekannt. Der verstorbene König Friedrich August von Sachsen pflegte häufig im Bie nitz zu botanisiren. In demnahe gelegenen Rückmars dorf trinkt man ein treffliches, in der hiesigen Brauerei erzeugtes Bier. Alljährlich am Tage Jacobi, findet in Riick- marsdorf eine Speisung aller Armen, die kommen wollen, auf Gemeindekosten statt, wozu ein Fräulein von Branden stein aus Grossdölzig, die auf der Fahrt nach Leipzig er krankte, und hier freundliche Aufnahme und Pflege fand, vor vierthalb hundert Jahren der Gemeinde einen schönen Wald schenkte. Vom Bienitz führt ein anmuthiger Weg, grösstentheils im Walde, nach Schkeuditz, und zwar über Grossdölzig ('/a Std.) mit hochgelegener Kirche, auf welcher sich ein beweglicher Thurmknopf befindet, und Kleinliebenau