liehen Kirchwand erinnert ein Stein an drei auf dem Felde vom Blitz erschlagenen Frauen, deren Leichen ihre unverletzt gebliebenen Begleiterinnen auf dem Kücken in ihren Körben nach Hause trugen. Auf der Chaussee den Weg fortsetzend erreicht man nach einer halben Stunde das seitwärts gelegene Uni versitätsholz, ein Waldareal von 325 Ackern, welches Kurfürst Moritz 1543 der Universität Leipzig schenkte. Dieser W T ald ist reich mit schönem Laubholz bestanden und eine Fundgrube für den Botaniker und Insecten- sammler, gleichzeitig aber auch als Aufenthaltsort der giftigen Kreuzotter bekannt, vor deren Bisse jedoch ein bestiefelter Fuss völlig gesichert ist. Von hier südlich CU St.) liegt Störmthal, eins der schönsten Rittergüter Sachsens mit grandiosem Schloss und herrlichem Park. Ersteres, welches durch seine Lage auf einer, von einem Wasserspiegel benetzten Terasse und eine Freitreppe einen wirklich malerischen Prospect gewährt, wurde 1725 erbaut. Der Park, einer der ersten nach englischem Geschmack in Sachsen, zeichnet sich nicht so sehr durch seine Grösse, als vielmehr durch die kluge und glückliche Benutzung des gegebenen Platzes aus. Er wurde um 1740 angelegt, doch waren damals schon einige prächtige Alleen und mehrere Teiche vorhanden. Berühmt ist die hiesige Gärtnerei. Bis zum Jahre 1810 befand sich hier ein Thiergarten, in welchem über 60 Stücken "Wild gehegt wurden. Dem Rittergute steht das Recht der Besetzung einer Stelle im Convict der Universität Leipzig zu. — Die von Hildebrand, einem berühmten Schüler Silbermanns, erbaute Orgel der hiesigen alten Kirche wurde 1723 von Sebastian Bach ein geweiht. — Von Störmthal übersieht man einen grossen Theil des Schlachtfeldes, In dem nahen Wachau war am 16. October Napoleons Hauptquartier und fand an diesem Tage Mürats berühmter Reiterangriff statt. Die Vr.«