— 4 » — Schlosses, einen wahren Prachtbau, liess der jetzige Majoratsherr, Graf Carl von Hohenthal-Püchau, ein um Püchau und sonst hochverdienter Herr, vom Baurath Lipsius in Leipzig von Grund aus neu errichten. Von drei Seiten ist das Schloss mit einem reizenden, weit aus gedehnten Parke und anstossenden Thiergarten umgeben: daran die Fasanerie, wo man vom Jäger einen guten Trunk und Imbiss erhalten kann. Die Kirche, mit Aus nahme des Thurmes, wurde 1867 neu erbaut. Von Püchau wendet man sich rechts und wandert durch die liebliche Aue nach Canitz ( 3 / 4 St,), wo man die Mulde passirt. Die hohen Bergkegel der sogenannten „Hohburger Schweiz 1 ' geben jetzt die besten Weg weiser ab. Man erreicht dieselben in 1 1 / 2 St. Es mag eine gewaltige vulkanische Eruption gewesen sein, welche diese Bergmassen aus der Ebene empor- thürmte. Unter „Hohburger Schweiz“ versteht man nicht nur den Höhenzug von dem bei Röcknitz beginnen den Holzberge an den Zwochauer Teichen vorbei bis zum Dorfe Thammenhain hin, sondern auch den nördlich ge legenen Gaudlitzberg und den in nördlicher Richtung sich erhebenden Frauenberg. Die Punkte, welche man von allen Höhen sehen kann/bilden einen ziemlich engen Gürtel und dürfte der Petersberg bei Halle bei ungetrübtem Horizont die weiteste Fernsicht sein. Der Sehildauer Berg bei Thammenhain hat besonders hübsche Aussichten. In Hohburg, am Abhange des Frauenbergs, dem soge nannten kleinen Berge gegenüber, an der Lossa gelegen, findet man ein gutes Wirthshaus, auch war bis 1740 hier noch die Ruine der alten Burg Hohburg vorhanden, welche damals der Ratschin — das slavische Wort für „Burg“ — genannt wurde. Es geht die Sage, dass Kurfürst Johann Georg I. das Rittergut Hohburg gegen Luthers Siegelring an dessen Enkel, den Geheimrath Martin Luther, ver- 4