— 59 — Reiz dieser Gegend. Der Bogen, welches die Mulde bei Wechselburg beschreibt, umgrenzt den herrschaftlichen Park, dessen schattige Parthieen am Ufer hin ebensosehr den Geist dieser romantischen Gegend repräsentiren, wie die höher befindlichen Gartenanlagen durch schöne und geschmackvolle Abwechselung und Ausstattung befriedigen. Auf der Eulenkluft, dem höchsten Punkte des schroffen Muldenufers, befindet sich ein grosses schwarzes Kreuz, das 1823 der Besitzer Wechselburgs, Graf Alban von Schönburg, errichten liess. Am rechten Ufer des Stromes, dem Kreuze schräg gegenüber, ruht auf vier steinernen Unterlagen eine achtseitige ungeheuere Porphyrplatte, ohne Zweifel ein wohl tausendjähriger slavischer Opfer altar, auf dem man dem Götzen Crodo diente, denn der Stein wurde bei Crodenlaide, einer dem Crodo geheiligten Stätte unfern Meerane, aufgefünden. Höher und entfernter ist eine Einsiedelei und fast am östlichen Ende der Gänge steht auf einer kleinen Höhe ein 1824 von Penig hierher versetztes Gebäude, Burgstall genannt, von dem man eine bezaubernde Aussicht auf den in schwindelnder Tiefe ruhig dahinziehenden Fluss, die gegenüber liegenden Waldwiesen und den Rochlitzer Berg mit seinen Stein brüchen geniesst. Hier soll in grauer Vorzeit eine kleine Burg, wahrscheinlich nur ein Wartthurm, gestanden haben, wofür auch in der That einige Spuren sprechen. Schlägt man die Richtung nach Südosten ein, so ge langt man auf einen trefflichen, von Pappeln eingefassten Fahrweg, der nach dem Dorfe Nöbeln und gegen Süden, am Schiesshause vorbei, nach Göritzhain führt. Jenseits der Brücke leitet ein Fassweg rechts über die 8elich- bacli nördlich nach dem Rochlitzer Berge, ein Fahrweg westlich über Mutzscherode nach Geithain, ein anderer über Altzschillen südlich nach Göhren und südwestlich über Corba nach Penig. Von der Mühle an ziehen sich