Zweiter Abschnitt. Das XVII. Jahrhundert. Das 17. Jahrhundert steht im Zeichen des 30jährigen Krieges; die Verwüs tungen, die er angerichtet hat, sind nicht bloss wirtschaftlicher Art; auf allen Ge bieten des bürgerlichen Lebens hat er verheerend gewirkt. Man muss die alten Stadttagebücher, die merkwürdiger Weise gerade von dieser Zeit vollständig vor handen sind, Blatt für Blatt lesen, um die ganze Kot, das ganze Elend zu erfassen, das er auch unserer Stadt gebracht hat. Was diese in jener trüben Zeit für die Schule gethan hat, ist ihr doppelt hoch anzurechnen, und wenn im allgemeinen das Bild düster ist, so liegt die Schuld an den "Verhältnissen jener unglückseligen Zeit. Auch in diesem Abschnitte suchen wir zunächst die Lehrer kennen zu lernen. Die Rektoren dieser Zeit sind: Mag. Wolf gang Z Ürner, von dem die Urkunden berichten, dass er bisweilen die Schule versäume, weshalb diese auch nach Schülerzahl und Leistungen zurück^ ging. Seine Nachfolger sind Johann Andreas und Petrus Klinger. Am 5." Mai 1619 wird Mag. Morus gewählt. Dieser findet sich später in einer Ab rechnung als Pastor von Markneukirchen unter den Gebern zu neubeschafften Glocken erwähnt. In rascher Folge wechseln nun die Rektoren: Mag. Andreas Naar, Philipp Z iirner und Nikolaus Eissn er. Letzterer wurde am 13. August von Holks schwedischen Scharen niedergehauen, die Schule aber zerstört. 10 Jahre lang blieb nun das Rektorat unbesetzt. Am 12. August 1042 erhielt es Mag. Georg Christoph Unverdorben aus Waldthurn in der Ober pfalz. Er war Rektor bis 1668. Dann kommt Mag. Georg Friedrich Pfündel, •der 46 Jahre lang, bis 1714, das Amt verwaltet und dann Pfarrer in Sehwandt wird. Als Kantoren jener Zeit sind zu nennen: Bi- 1614 ist Georg Römel Kantor, von 1014—1641 Nicolaus Dörfel, von 1641 an David Stölzner oder Stelzner, gebürtig aus Purscha in Böhmen, bisher Kantor in Joachimsthal, er wird am 5. März 1641 durch eine Abfuhr von Greslitz (Graslitz) anhero gebracht. 1648 wird ihm, wie es bei Standes personen jener Zeit üblich war, ein rheinischer Goldgülden zu seiner Hoch- zeitsfestivitet offerirt. An der Wende des Jahrhunderts hat den Kantorposten Christian Hübler inne. Gross ist die Zahl der BaCCalaurei; das ist nicht verwunderlich; die geringe Bezahlung lockt niemand, und jeder, der die Stelle hat, ist froh, wenn er wieder auf und davon gehen kann. Zu nennen sind folgende Um 1602 Dörfel, 1617 Johannes Heinz, 1628 entstand um die Wahl ein Streit zwischen Rat und Superintendent; jener wählt Johann Heinricus, dieser wünscht einen Namens Schmirler. Schliesslich wird keiner von beiden, sondern