häuser einäscherte; verschont blieben nur das Schloss und 60 kleinere Häuser. Obdachlos und in heller Verzweiflung irrten die Be wohner umher und wären in andere Städte ausgewandert, wenn nicht die Regierung mit ihrer Unterstützung that- kräftig eingegriffen hätte; so entstanden nach kürzester Frist wiederum 200 kleinere Häuser. Nach 15 Monaten konnte die Gemeinde in die neu gebaute Kirche einziehen, der Turm derselben wurde aber erst in den Jahren 1684—1686 errichtet. Im siebenjährigen Krieg hatte Ronneburg abermals viel schwere Verhängnisse zu erdulden, 1806 jedoch wurde es von dem Durchmarsche der französischen Truppen ver schont; die Jahre 1805 —1813 dagegen waren wiederum schwere Zeiten. Geradezu entsetzlich hat Ronneburg durch Feuers brünste zu leiden gehabt, nicht weniger denn 25 mal brach Grossfeuer aus vom Jahre 1829 bis zum Jahre 1890; die bedeutendsten von diesen Bränden fanden im Mai und Juni 1829 statt; durch dieselben wurden 231 Wohnhäuser und 32 Scheunen eingeäschert, wodurch 540 Personen ob dachlos waren. Um den Unglücklichen zu helfen, gingen aus allen Teilen Deutschlands Unterstützungen ein, und so konnte durch die Thatkraft und durch den rastlosen Fleiss der Einwohner die Stadt innerhalb zweier Jahre grösser, schöner und zweckmässiger aus der Asche erstehen. Breite Strassen und Plätze wurden angelegt, das Erbauen von Holzhäusern wurde untersagt und an Stelle des Stroh- und Schindeldaches trat das Ziegeldach. Von Jahr zu Jahr stieg der Wohlstand der Stadt durch Beharrlichkeit und Fleiss,