und obgleich in den letzten Jahren durch das Danieder liegen der Webeindustrie ein kleinerer Teil der Bevölkerung in die Grossstädte auswanderte, so ist Ronneburg von den acht Städten des Herzogtums Sachsen-Altenburg doch die drittgrösste. Die Hauptindustrie Ronneburgs ist die Fabrikation wollener und halbwollener Waren (ausgezeichnet sind die Flanelle, Merinos und Thibets). Ferner sind von Industrieen vertreten: Fabrikation von Halbseidenwaren, mechanische Webereien, Kammgarnspinnerei und Zwirnerei, Färberei, Destillationen, Buchdruckerei und Brauereien. Fünf Minuten von der Stadt Ronneburg entfernt, be findet sich das Bad Ronneburg. Die Mineralquellen dieses Bades sind nach vielen ge schichtlichen Überlieferungen lange vorher bekannt gewesen und gebraucht worden, ehe eine öffentliche Anzeige sie em pfahl und ehe noch die Quellen gefasst waren und irgend welche Einrichtungen ihren Gebrauch erleichterten. Schon im Jahre 1657 erklärte Dr. Hauptmann in seinem „Wolkensteinschen Bad- und Wasserschatz“, dass Dr. Hagewelt zuAnnaberg über das Vorhandensein der Quellen und über ihre vortrefflichen AVirkungen Angaben gemacht habe. Im Jahre 1666 untersuchte Dr. Pilling aus Alten- burg diese Quellen auf das genaueste, wandte dieselben in vielen Krankheitsfällen therapeutisch an und verfasste im Jahre 1667 eine diesbezügliche Schrift, der wir folgen des entnehmen: „Der Brunnen führt in sich 1) eine geistreiche, flüch tige, wie auch beständige, feuchte und sonderbare Sulphur