unsern erbaut worden sein, und der Kurfürst zeichnete die hiesigen Tuchknappen hinterher durch die Ueberreichung zweier Fahnen aus. Aber die Vorstädte wurden verwüstet, auch innerhalb der Ringmauer nicht geringer Schaden angerichtet, insbesondere das Schloß gänzlich zusammen geschossen. Nur der alte Bergfried mit seinen 3 Meter dicken Mauern steht heute noch. 1706 kehrten die Schweden zurück, und jetzt quartierte sich eins ihrer Reiterregimenter auf ein ganzes Jahr in die Stadt ein, das durch schwere Bedrückungen für die einstmalige Abwehr Rache übte. Wenige Jahrzehnte später kamen die Preußen als Feinde ins Land. Diese traurige Zeit schloß sich an den furchtbaren Stadtbrand im Jahre 1744 an. Das Feuer hat in dem genannten Jahre 380 Gebäude, darunter 2 Kirchen, Archidiakonat Großenhain. das Rathaus und 3 Tortürme, zerstört. Für die verarmte Bürgerschaft wurde darauf im ganzen Lande gesammelt; allein an Geld kamen ziemlich 25000 Taler zusammen. Friedrich der Große verschonte deswegen 1744 Großen hain mit Einquartierung und tröstete die Bürger durch herzlichen Zuspruch, aber seine ihm nachfolgenden Feld herren kehrten sich nicht daran. Im Siebenjährigen Kriege vollends war gar keine Rede mehr von irgendwelcher Rücksichtnahme. Auf dem Marsch von Roßbach nach Leuthen, 1757, übernachtete der Preußenkönig hier am