Mit diesen Mitteln wird sich ein regelrechter und lebhafter Wasserverkehr entwickeln und zwar mit Kähnen, welche eine Tragfähigkeit von 6000 bis 8000 Ztr. besitzen. Sagen doch die Herren Havestadt und Contag (Seite 15 cit.) sehr richtig, „dass es auch im Bau der Kanalschiffe eine Grenze giebt, über welche hinauszugehen nicht mehr rationell ist“, und — ich füge hinzu — dass Flussfahrzeuge von übermässiger Grösse nur selten in ihrer Tragkraft voll ausgenutzt werden, weshalb ihnen die Beweglichkeit der kleineren und mittleren Fahrzeuge abgehen muss. Dazu kommt noch, dass, wie Herr Dr. Gensei in seiner schätzens- werthen Schrift über den Y. internationalen Binnen schifffahrts-Kongress zu Paris 1892, Leipzig, Kom missions-Verlag der J. C. Hinrichs’schen Buchhandlung 1892, ausführt, auf Grund eines Gesetzes vom Jahre 1879 als Normalmaass für die französischen Kanäle „fast ausnahmslos“ Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 300 t, das sind 6000 Ztr. festgestellt sind. Es ist auch nicht abzusehen, was eine „durch greifende Kanalisation“ der Saale für einen Zweck haben sollte, wenn man die Minimaltiefe der Fahr rinne der Elbe keiner weiteren Korrektion unterzieht. Anders erscheint jedoch die Sachlage, wenn letzteres der Fall sein wird, wenn die Minimaltiefe derselben auf 1,25 m gebracht werden soll. Da ein solches Proiekt (sogar von 1,35 m, doch nehmen wir das zu nächst Erreichbare zuerst) von der Saalemündung ab wärts seitens der Königlichen Elbstrom-Bauverwaltung als wirthschaftlich berechtigt anerkannt worden ist, und der Herr Finanzminister Dr. Miquel und der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen sich dem Plane einer Vertiefung der Elbe nicht ganz ab geneigt gezeigt haben, ist es der Wunsch der Handels kammer zu Halle a. S., dass man die auf die Elbe zu verwendenden Kosten auf die Saale gemäss ihrer Länge repartii't und, da die Wasserverhältnisse der Saale mindestens so günstig wie die der Elbe sind, die Saale verbesserung im gleichen Schritte mit der Elbever tiefung ausrührt und somit auf der Saale dieselbe Mindesttiefe herstellt, wie man sie auf der Elbe zu erreichen hofft. Eine Vertiefung des Minimalwasser standes der Saale lässt sich auf dreifache Weise er zielen, nämlich durch Einschränkung der Flussbreite durch Baggerung und durch Anlage beweglicher Nadel anlagen. — Jedoch ist die Frage noch nicht so brennend, um schon jetzt alle Einzelheiten der Saaleverbesserung vorzunehmen. Vorerst würden die oben erwähnten