— 20 — eine Doppelraffinerie befinden, und die bezüglichen Fabriken sieb vielfach an der Saale und Unstrut oder deren Nähe angesiedelt haben, so bilden in jedem Herbste zur Zeit der Rübenernte die Rübenver schiffungen von den Feldern nach den Fabriken ein wesentliches Moment der Yerkehrsbelebnng auf diesen Flüssen. Es wird hierbei bewirkt, dass auch entferntere Gegenden mit Vortheil sich des Anbaues von Rüben befleissigen und somit an dem Segen der Zuckerindustrie Antheil nehmen können. Ueber den etwaigen Transport von Rüben mögen folgende Angaben dienen: In den Kampagnejahren 1889/90 bis 1891/92 wurden im Bezirke der Handelskammer Halle a. S. 11601 744 D.-Ztr., 12796970 D.-Ztr. und 11491 276 D.-Ztr. Rüben verarbeitet. An der Saale und Unstrut Regen hiervon 6 Fabriken, wozu noch 9 Fabriken des Herzogthums Anhalt und des Regie rungsbezirks Magdeburg gerechnet werden müssen, in Summa daher 15 Fabriken. Dieselben haben 5 500 000 D.-Ztr. Rüben verarbeitet. Rechnet man nur 20 pCt. auf den Wassertransport, was entschieden zu niedrig ist, so würden jetzt schon 1100 000 D.-Ztr. Rüben auf der Saale verfrachtet werden. Wer zur Herbst zeit die Saale auch nur streckenweise befahren und gesehen hat, in welchen ungeheuren Mengen die Rüben von den Feldern nach den Saalufern gebracht, dort in Kähne verladen und nach den Zuckerfabriken trans- portirt werden, wird mich bei obigen Angaben nicht der Ueber- sondern Untertreibung zeihen, wenn der Ausdruck erlaubt ist. Ein anderer nicht unbedeutender Artikel ist das Salz, welches in Halle a. S. von der Pfännerschaft in einer Menge von 77 974 D.-Ztr., von der staatUchen Saline zu Dürrenberg in einer Menge von 250250 D.-Ztr. und in der staatHchen SaUne zu Artern in einer Menge von 85 433 D.-Ztr. und von der Saline Ernsthall von 15 245 D.-Ztr. im Jahre 1891 erzeugt wurde. Diese im Bezirk der Handelskammer zu HaUe a. S. an der Saale und Unstrut gelegenen Salinen hatten demnach eine Gesammtproduktion von 428 901 D.-Ztr., welche einen Werth von 1214 595 M. darstellten. Ein nicht unbeträchtKcher Theil dieser Produktion und besonders diejenige von Artern wird auf dem Wasserwege zur Versendung gelangen. Da 7,7 kg für den Kopf zu Speisezwecken gebraucht werden, so muss mehr als die Hälfte der Erzeugung ausserhalb des Gebietes abgesetzt werden. Im Ganzen werden zu Speise- und anderen Zwecken 17,1 kg für den Kopf gebraucht, für den Bezirk werden daher