— 23 — wege zu verfrachtende Menge anf 220 000 D.-Ztr. Die Leipziger Kammgarnspinnerei hat der Handelskammer zu Leipzig besondere Zahlenangaben nicht gemacht, Es erhellt sonach aus diesen Angaben, dass der Bezug von den genannten Artikeln kein geringer sein wird. Was noch den halleschen Bezirk betrifft, so bezieht die Baumwollspinnerei zu Giebichenstein fast ihren ganzen Bedarf an Baumwolle auf dem Wasserwege. Dieselbe ist auch äusserst günstig am Wasser gelegen. Das vom Kanäle erschlossene Gebiet ist m land- wirthschaftlicher Hinsicht ausserordentlich entwickelt und umschliesst diejenige Gegend Deutschlands, welche an der Spitze der gesummten Agrikultur steht. _ Die Behauung des Bodens ist die intensivste, welche bisher im ganzen Reiche hervorgetreten ist. Die Landwirth- schaft ist daher wesentlich auf den Bezug von Düngemitteln, Chilesalpeter, Peruguano- Thomasschlacke, Superphosphate, Knochen, mehle etc. angewiesen. Magdeburger, Hallesche und Merseburger Düngemittelhändler, welche seit langen Jahren den Bezug der Düngemittel im grossen Mass- stabe vermitteln und das Bedürfniss der betreffenden Gegenden ganz genau kennen, haben mir die Ver sicherung in übereinstimmender Weise gegeben, dass durch Saale, Unstrut und Kanal für das Jahr sicherlich 750 000 bis 1000000 D.-Ztr. Düngemittel zur Be förderung gelangen könnten. Eine Kontrole dieser schätzungsweise angebenen Zahlen ist mir nicht mög lich, doch habe ich keinen Grund, die Richtigkeit der Wahrnehmungen der befragten Düngemittelhändler anzuzweifeln. Gleichfalls im grossen Massstabe werden von der Landwirthschaft Futterartikel bezogen. Unter diesem Sammelnamen werden die mannigfaltigsten Gegenstände begriffen, als da sind: Mais, Baurn- wollsamen, alle Sorten von Kleie, Oelkuchen, Malzkeime etc. Im Jahre 1892 wurden 7137102 D.-Ztr. Mais ein- und 833 D.-Ztr. ausgeführt. Es blieben für den Inlandsverbrauch 7136279 D.-Ztr., für den Kopf der Bevölkerung 14,27 kg. Da wir unser Gebiet auf 3 Millionen abgegrenzt haben, so werden im Durchschnitte daselbst zur Einfuhr ge langen 428 100 D.-Ztr. Die gesammte Bewegung an Futterartikeln, was Fern- und Nahverkehr betrifft, dürfte sich demnach mindestens auf 6 bis 800 000 D.-Ztr. veranschlagen lassen. Auch aus dem Grunde wird obige Ziffer nicht als unwahrscheinlich erscheinen, weü die Landwirthschaft auf einen grossen Bezug von Futterartikeln angewiesen ist, indem sie ihre