— 24 — Felder weniger zum Anbau von Futterkräutern ver wendet, sondern mit Handelsgewächsen, Gartenfrüchten und Hüben bestellt, Dann bezieht ferner die umfangreiche Mühlen- Industrie eine grosse Menge auswärtigen, namentlich russischen und amerikanischen Getreides, um dasselbe als Mehl in einem grösseren Absatzgebiete zu vertreiben. Bis jetzt ist Mehl, soviel ich in Er fahrung bringen konnte, auf dem Wasserwege von der oberen Saale nicht, sondern allein mittels der Bahn, zum Theil wieder bis Hamburg und tief nach Mittel- und Südwestdeutschland hinein versandt worden. Von der unteren Saale wird jedoch sowohl eine Berg- wie Thalbeförderung von Me'hl und Mühlenfabrikaten gemeldet. Beispielsweise sind durch die Schleuse zu halbe (1891) in den genannten Artikeln 25 050 D.-Ztr. zn Thal befördert worden, zn Berg 3500 D.-Ztr. Ein einziges grösseres Mühlenwerk, welches oberhalb Halles gelegen und demnach an den Vortheilen der grossen Schifffahrt nur geringen Antheil haben konnte, da dieselbe in Halle bislang endete, hat an Getreide (Roggen innd Weizen) von Hamburg und Stettin auf dem Wasserwege bezogen Jahr Zentner Anzahl der Kähne macht für den Kahn 1889 155 000 46 3400 Ztr. 1890 126 000 42 3000 „ 1891 67 000 23 2912 „ 1892 110 000 27 4074 „ Die übrigen grösseren Handelsmühlen des Handels- kammerbezirks Halle a. S. beziehen gleichfalls je nach dem Ausfälle der Ernten mehr oder weniger Getreide von Hamburg nnd Stettin. Bezüglich der Verfrachtung von Zement berichtet die Portland - Zementfabrik Halle a. S., dass nach Fertigstellung des Elster-Saale-Kanals auswärtige Zementfabriken z. B. von Stettin oder der Unterelbe ihre Waare direkt bis nach Leipzig auf dem Wasser wege befördern werden, während sie jetzt in Wallwitz hafen, Aken oder Klein-Wittenberg den Umschlag be wirken. Für sie selbst komme dann gleichfalls eine Verfrachtung auf dem Wasserwege in Frage, wenn die Frachtsätze sich innerhalb massiger Grenzen be wegten. Der Verkehr auf dem Kanäle bezw. der Saale wird bei normalen Bauzeiten auf etwa 10 bis