Auch für Leipzig werden sich bezüglich des Fern verkehrs ähnliche Frachtvortheile ergeben. Wenn man unter Berücksichtigung gegenwärtiger Verhältnisse und ganz abgesehen davon, dass durch die vorzügliche Verbindung des Kanals und der Saale und durch die Ausbildung eines regelmässigen und starken Verkehrs die Frachten nach unten gravitiren und gleichmässigere Sätze zur Ausbildung gelangen werden, die Fracht von Halle a. S. nach Leipzig auf 6 bis 8 Pf. berechnet, welche Ziffern mir durch die Schätzungen hervorragender Industrieller bestätigt werden, so würde sich der Umschlag über Magdeburg nach Leipzig als nicht durchführbar erweisen. Die Eisenbahnfrachten Magdeburg-Leipzig sind gegenüber den Frachten Magdeburg-Halle a. S. theurer, und zwar für die allgemeine Wagenladungsklasse B. um 19 Pf., für die Spezialtarife I, II und IH um 17 Pf., 14 Pf. und 6 Pf. bei einer um 31 km längeren Wegstrecke. Nehmen wir die Fracht ab Halle a. S.-Leipzig (Wasser weg) zu 6 bis 8 Pf. an, so hat Leipzig nicht allein alle Vortheile von Halle a. S., sondern erstere Stadt ist noch um einiges besser gestellt als Halle, während bei den Gütern des Spezialtarifs III wohl Gleichstellung mit Halle a. S. eintreten wird. Ein Bezug mittels Bahn über Magdeburg würde demnach in keinem Falle lohnend sein. Auch für die übrigen Elbumschlagsplätze könnte ich Aehnliches darthun, doch will ich nicht durch allzugrosse Häufung von Material zu sehr ermüden. Sehr in die Augen springend sind nun auch die Vortheile, welche im Nahverkehre entstehen. Ein einziges Beispiel mag dies genügend hervorheben. Die Eisenbahnfrachten Nebra-Halle a. S. betragen bei einer Streckenlänge von 75 km für die Wagenladungs klasse B. 57 Pf., für die Spezialtarife I, II und III43 Pf., 35 Pf. und 29 Pf., nach Leipzig bei einer Länge von 86 km 64 bezw. 48, 39 und 31 Pf. Eine Deputation der Schiffer der Unstrut und oberen Saale hat mich ver sichert, dass die Fracht von der Unstrut bezw. oberen Saale nicht mehr als 14 bis 16 Pf. bis Creypan oder Merseburg betrage. Bechnet man hinzu die Fracht auf dem Kanäle bezw. bis Halle a. S. zu 5 bis 6 Pf., was hoch erscheinen muss, so würde die Fracht betragen von Nebra nach beiden Städten 19 bis 22 Pf., der Wasser weg würde demnach bedeutende Vortheile für Halle a. S. wie für Leipzig, wenn auch die obigen Ziffern sich erheblich abändern sollten, ergeben. Die Thalfrachten ab Halle a. S. stellen sich noch viel günstiger als die Bergfrachten. Da von Halle a. S.