Preis geben, den diese seit vielen Jahren bisher von den aus ländischen Kaufleuten erhalten haben. Niemand darf sich wäh rend dieser 10 Jahre ohne ihren Willen mit der Farbbereitung befassen, noch die Wismutgraupen oder Safflorfarbe aufkaufen und ausser Landes führen. Dies Unternehmen erfüllte aber nicht die Erwartungen, die man darauf gesetzt hatte. Schneeberg war, wie natürlich, der Hauptherstellungsort für den Safflor, der nach w T ie vor wohl meist von den Kobaltgewerken selbst hergestellt und dann an Harrer und Jenitz verkauft wurde. Der Lasurhof befand sich in Dresden. Aber trotz mannigfaltiger Bemühungen machte der Absatz der fertiggestellten Farben grosse Schwierigkeiten, auch befassten sich trotz des kurfürtlichen Privilegiums in Schneeberg viele mit der Lasurfarbbereitung und dem verbotenen Safflorverkauf be sonders an Nürnberger Konkurrenten, die wohl auch böhmischen Kobalt verarbeiteten und auf den Markt brachten, besonders war mit Lasurfarbe nichts zu machen. Wir haben aus dem Jahre 1579 zwei Briefe Hans Harrers an auswärtige Kaufleute, die den Zustand gut beleuchten und uns zeigen, wie Harrer sich bemüht, für seine Fabrikate ein Absatzgebiet zu schaffen. Der erste dieser Briefe vom 15. Februar 1579 13 ) ist an Konrad Roth in Augsburg gerichtet. Harrer klagt in ihm, dass er viel Geld auf gewendet habe für den Einkauf des Safflors und die Bereitung der Lasurfarbe, trotzdem wolle es immer noch an guter Nach richt mangeln, wohin es mit den Farben hinaus solle. Er könne sie nur mit Schaden verhandeln. Jüngst habe er dem Hieronymus Kramer einige Sorten Lasurfarbe mit nach Lissabon gegeben, doch habe dieser wenig mit ihnen ausgerichtet und sie schliesslich dort liegen lassen. Nun habe er, Harrer, aber einen ziemlichen Vorrat liegen, den er gerne absetzen wolle, und bitte deshalb den Adressaten um Rat, wohin er sich damit wenden solle. Der zweite Brief vom 24. Mai 1579 14 ) ist an Georg Meiniel in Nürn berg gerichtet. Harrer macht Meiniel hierin den Vorschlag, er wolle ihm, den Meiniel, allein seine Safflorfarbe überlassen und dafür Sorge tragen, dass im Kurfürstentum Sachsen an niemand weiter Safflor verkauft werde. Harrer will den Centner in Dresden um 5 fl. liefern. Er habe dort 6000 Centner in Vorrat 13 ) Loc. 12622. Cop. 376e I fol. 256. u ) Loc. 12622. Cop. 376e II fol. 95, 96.