Kapitel III. Das Aufkommen der sächsischen Blaufarbenwerke. Die Zeit von 1640—1653. J^jiiLeit dem Jahre 1628 war endgiltig an Stelle bestimmter Kobaltkontrakte für die sächsischen Kobaltgewerken die Erlaubnis der freien Verhandelung ihrer gewonnenen Kobalterze getreten, ohne dass damit die erhoffte Wirkung eingetreten und sich die Lage irgendwie gebessert hätte. Vielmehr haben wir gesehen, dass die Verhältnisse für den Schneeberger Bergbau gerade in den dreissiger Jahren des 17- Jahrhunderts überaus traurig waren. Die Erträge der Gruben waren stark gesunken und hoben sich erst langsam wieder in den vierziger Jahren, dies wurde, wie wir ebenfalls gesehen, mit veranlasst durch die "V erwahrlosung, in die man, durch den Geldmangel gezwungen, die Stollen und Berggebäude versinken lassen musste. Dies und das Stocken aller Handelsbeziehungen mit dem Ausland durch die Kriegsunruhen und die sonstigen Verwüstungen, welche der unheilvolle Krieg mit sich brachte, hatten den Schneeberger Bergbau in einen circulus vitiosus hineingebracht, aus dem ein Entrinnen kaum mehr möglich erschien. Diese unheilvolle Zeit hatte wohl bei den meisten Gewerken die Erkenntnis reifen lassen, dass ihre Lage bei den früher so heftig bekämpften Kobaltkontrakten immer noch gesicherter gewesen war, wenn auch die Hauptvorteile nicht ihnen, sondern den Abnehmern, also den fremden Händlern, zu Gute kamen, als bei der freien Verhandelung, bei der während der unsicheren Zeit die meist kapitalarmen Gewerke ganz von der Gnade der ausländischen