VI Kobaltglanz, oder Kobaltin genannt, enthält 35,54 °/ 0 Kobalt und 45,18% Arsen und 19,28 % Schwefel, doch wird gewöhnlich etwas Kobalt durch Eisen ersetzt. Man unterscheidet nun bei dem in Schneeberg sich findenden Kobalt folgende Arten. 13 ) 1) Speiskobalt — er ist die wichtigste Art wegen seiner Frequenz und seines industriellen Wertes, bei ihm unterscheidet man wieder zwischen weissem und grauen Speiskobalt — 2) Schlackenkobalt. 3) Wismutkobaltkies — er ist seltener, und hat einen Gehalt von bis 3,9 % Wismut. — 4) Schwarzer Erdkobalt — nicht häufig. — 5) Brauner und gelber Erdkobalt — er ist auf mehreren Gruben gefunden, und besteht wohl aus einem Gemenge von zersetztem Speiskobalt und eisenhaltigen Kiesen. — 6) Kobalt blüte — sie findet sich häufig. — 7) Kobaltbeschlag, auch roter Erdkobalt genannt — er findet sich sehr häufig. — Meistens findet man Kobalterze vergesellschaftet mit Nickel- und Wismut erzen. Der gediegene Wismut ist auf den Schneeberger Kobalt gängen nächst dem Speiskobalt das häufigste Erz, aus einem Centner Kobalterz seigert man häufig 1—7 Pfd. Wismutmetall aus — weshalb man in der ersten Zeit der Kobaltverarbeitung oft garnicht zwischen Wismut und Kobalt unterschied und den Kobalt oft schlechtweg als Wismut bezeichnete. — Der gediegene Wismut liebt besonders die Gesellschaft von Speiskobalt, ver meidet dagegen die Nickelerze. Gebauer u ) nennt als in Schnee berg sich findende Kobalterze, Glanzkobalt, Kobaltkies, Speis kobalt, Tessaralkies, Kobaltblüte, Erdkobalt und Kobaltvitriol. Die Verbreitung des Kobalt auf der Erde ist eine ziemlich beschränkte. Am häufigsten findet er sich im Erzgebirge, in dem sächsischen Teil hauptsächlich bei Schneeberg, dann noch bei Johanngeorgenstadt, Annaberg, Marienberg und, wenn auch selten, auch im Freiberger Revier. Auf der böhmischen Seite 13 ) Das Folgende ist entnommen einem Aufsatz von Herrm. Müller: Der Erzdistrikt von Schneeberg in Gangstudien oder Beiträge zur Kenntnis der Erzgänge, ed. B. v. Cotta u. Herrm. Müller Bd. III. Breiberg 1860 pag. 117 ff. “) Gebauer a. a. O. pag. 442 ff.