Die Oberlausitz. Die Oberlausitz (Lausitz von Luzyce, d. i. Mo räste) bewohnten nach den Zeiten der grossen Völker wanderungen die Milkzener, ein slawischer Volks- stamm, die vom Kaiser Otto I. völlig besiegt, zinsbar gemacht und gegen 1106 zum Christenthume bekehrt wurden. Im 11. Jahrhundert bestand in derselben ein „Land Budissin“ und ein „Land Görlitz“, während Zittau im 13. Jahrhundert die Hauptstadt des Gaues Zagost bildete. Im Jahre 1234 ward sie in Folge der Vermählung der böhmischen Prinzessin Beatrix mit dem Markgrafen Otto III. von Brandenburg an dieses abgetreten, später unterwarf sie sich freiwillig Böhmens König Johann, der sie in späterer Zeit mit vielen Privilegien beschenkte und unter dessen Regierung sich der berühmte Bund der Sechsstädte (Bautzen, Görlitz, Zittau, Lauban, Löbau undCamenz) 1346 bildete. In schönster Blüthe stehend sanken diese Städte durch den Pönfall 1547 unter Ferdi nand von Oesterreich, dem sie sich geweigert hatten, gegen die Protestanten Hülfstruppen zu schicken, tief herab. Seit 30. Mai 1635 gehörte die ganze Lausitz zu Sachsen, die Niederlausitz und ein Theil der Oberlausitz mit den Sechsstädten Görlitz und