Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Titel
Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Langgestrecktflasriger und schmalstreifiger ampho terer Gneiss. Südlich und westlich von Naundorf folgt auf jenes Gestein des Kapellenberges ein ausgezeichnet langge- strecktflasriger und schmalstreifiger amphoterer Gneiss, mit dem Reiflander Gneiss des Freiberger Revieres übereinstim mend, dessen dunkelgrauer, brauner oder schwarzer Magnesia glimmer in linearen, höchstens 1 Linie breiten, aber oft 2 bis 3 Zoll langen, parallelen Flasern angeordnet ist. Diese Gneissvarietät coustituirt eine ebenfalls in ostwestlicher Haupt richtung, vom Nordabhange der Windleithe an über Sadisdorf nach dem Hennersbachthale verlaufende Zone, deren Breite in letztgenanntem Thale gegen 540 Lachter, bei Sadisdorf aber gegen 800 Lr. beträgt. Eine andere beschränktere Region des selben langgestrecktfiasrigen, stellenweise selbst stänglichen amphoteren Gueisses tritt an beiden Gehängen des Pöbelbach* thales bei der Michaelis’er Wäsche auf etwa 700 Lachter Länge hervor. Grobflasriger amphoterer Augengneiss. Zuletzt ist von den amphoteren Gneissen der Umgegend noch der grob- flasrige Augengneiss zu erwähnen, welcher einerseits zwischen den Thälern der rothen Weisseritz und der Pöbelbach, an der Westseite des Hohen und Niedern Brandberges bei Kips dorf, andererseits im oberen Tlieile des Hennersbachthaies, an der Nordwestseite der dort ausgebreiteten Porphyrdecke auftritt. Derselbe charakterisirt sich dadurch, dass er in seinem aus plagioklastischem und ortlioklastischem Feldspathe und Quarz gebildeten Grundgemenge zahlreiche erbsen- bis hasel- nussgrosse, augenähnliche Knoten von weissem oder röthlichem, nicht selten in Zwillingsindividuen ausgebildetem, blättrigem Orthoklas enthält, um welche sich die meist aus grünlich grauem oder' braunem Magnesiaglimmer bestehenden breiten Glimmertiasern in gewundener Lage anschmiegen, dergestalt, dass auf dem Hauptbruche des Gesteins vorwaltend diese unebenen Glimmerpartien, auf dem Querbruche aber haupt sächlich die Feldspathknoten zum Vorschein kommen. An manchen Orten lösst sich die scliiefrige Anordnung der Gemengtheile in eine ganz regellose, verworrenfiasrige oder körnige Textur auf, so dass dann das Gestein als ein ausge-