Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Titel
Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
12 Pöbelbach, gegenüber der nurgenannten Obenuühle, an dem l Fahrwege nach Kipsdorf, hart unter der sogenannten grossen '( Kunstbinge, eine kleine Partie von ausgezeichnetem Wetz schiefer entblösst, die mit dem rothen Gneisse ebenfalls ganz abnorme Grenzen bildet und deren ziemlich horizontale Schich tenlage von der unter 15 Grad gegen Xordost gerichteten Neigung der anstossenden Gneissplatten merklich abweicht. Endlich begegnet man hart an der Ostseite der Kupfergruben- Pdnge, am Abhange des Gerichtsberges, einer kleinen Partie von dünnschichtiger, feinschiefriger, quarzreicher, zum Theil in Wetzschiefer und Thonschiefer übergehender Grauwacke. Dergleichen steht in einer kleinen, steinbruchartigen Yertie- fung, gegen 130 Schritte von der grossen Binge der Kupfer grube an, hier mit scharfer Grenze dem glimmerreichen rothen Gneisse regelmässig aufgelagert. Aus diesen Angaben erhellt, dass derartige Vorkomm nisse in der Nähe von Niederpöbel sehr häufig sind. Leider sind die auf den dasigen Gangzügen betriebenen Grubenbaue dermalen fast sämmtlich unzugänglich, so dass es an Gelegen heit fehlt, die specielle Lagerung dieser merkwürdigen Ge steinspartien, sowie das Verhalten der Erzgänge zu denselben genauer zu studiren. Uebrigens sind solche fremdartige Ein schlüsse nicht blos auf das Gebiet des rothen Gneisses von Niederpöbel beschränkt. Man stösst auf dergleichen Grau wacken- oder Thonschieferparcellen, wiewohl von geringerem Imfange, auch in den Gebieten des amphoteren Gneisses, so im Pöbelbachtlmle, am Wehre des Aufschlagsgrabens zur Nitzsche’schen Bretmiihle und am Fahrwege von Niederpöbel nach Kipsdorf, auf der Anhöhe zwischen Hennersdorf und Sadisdorf, sowie an dem von Naundorf nach Sadisdorf führen den Kirchsteige; ferner im Thale der Kothen Weisseritz, nahe unterhalb der Obercarsdorfer Brücke und unmittelbar am Mundloche des tiefen Pöbler Hauptstollns, woselbst, umgeben von kleinkörnigschuppigem amphoterem Gneisse, auf ungefähr 30 Lachter Länge, duiikelgraue, feinkörnige, sehr quarzige, hornfelsartige Grauwacke, sowie (etwas weiter nördlich) ge fleckter Thonschiefer und sogenannter Glimmertrapp in kleinen Felshöckern ansteht.