Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Titel
Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
36 brechenden Zwitter verhältnissmässig untergeordnet, auch oft nur eingesprengt aufgetreten. Dieses Verhalten mag vormals mehrfach Anlass zu Streitigkeiten zwischen dem Churfürst lichen Bergmeister zu Glashütte und dem Besitzer des mit zur Specialbeleihung auf Zinn berechtigten Bittergutes Naun dorf bezüglich der Ausübung des Rechtes der Verleihung und Zehntenerhebung bei den betreffenden Gruben gegeben haben, welche durch einen am 8. Septbr. 1557 zu Dresden, zwischen dem Churfürsten August und dem Erb- und Gerichtsherrn zu Naundorf, George Kölbell abgeschlossenen Vergleich geschlich tet wurden, wonach selbiger Kölbell für sich und seine Nach folger die „zwei Kupferfundgruben auf den zweien Gängen, so neben einander streichen, die er lange selbst gebauet“ un behindert in Lehn behalten, auch künftig das Riecht der Ver leihung auf Zinn und den Zehntenbezug vom Zinn, „wie her gebracht" ausüben sollte, wogegen die Verleihung auf Gold-, Silber- und Kupfererze dem Churfürsten Vorbehalten blieb. Demgemäss sollten diejenigen Personen, welche von der Nauu- dorfer Herrschaft auf Zinn belieben waren, in den Fällen „so sich die Zwitter abschneiden und die Gänge sich zu Gold-, Silber- und Kupfererzen lenken" verpflichtet sein, nachträg lich sich auch von dem Churfürstlichen Bergmeister zu Glas hütte auf die hohen Metalle beleihen zu lassen und dorthin die betreffenden Abgaben zu leisten. In welchem Umfange zu damaliger Zeit der Betrieb der Kupfergrube geführt wurde, ist nicht bekannt, Das Aus bringen scheint vorwiegend in Zinn bestanden zu haben. In dem amtlichen Erzlieferungsextracte über die Gruben der dor tigen Gegend wird von der Kupfergrube nur im Jahre 1602 ein Ausbringen von 3j>- Ctr. 17 J Pfd. Gaarkupfer mit 126 Mark 8 Loth ’ Quent Feinsilber angegeben, und in spätem Recesstabellen werden die Berggebäude Hilfe Gottes und St. Georgen auf der Kupfergrube als zwar gangbar, aber ohne Kupferausbringen aufgeführt. Ein Aufstand und Bericht des Bergmeisters Balthasar Görner zu Glashütte vom Quartale Crucis 1628 besagt, dass auf der Hilfe Gottes „nunmehr gar selten Kupfererze erbauet“ würden, und schliesst mit der Bemerkung: „Ist voriger Zeit viel Kupfererz hierauf gebrochen