Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Titel
Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
63 Eichhorn Erbstolln hei Schmiedeberg. Besagter Stolln, dessen Mundloch im Tränkgründel, un terhalb des von Scluniedeberg nach Naundorf führenden Fuss- weges gelegen ist, war schon in älterer Zeit zur Lösung des südlich davon vorliegenden, noch jetzt durch einen langen Haldenzug erkennbaren Gangzuges, worauf unter ändern die vormaligen Berggebäude Eichhorn Fdgr. und Gottes Gabe Fdgr. bauten, angefangen, jedoch unvollendet liegen ge lassen worden. Im Quartale Reminiscere 1811 wurde derselbe von einer Gewerkschaft wieder aufgenommen und in der Folge zeit bis vor das, bei 87 Lachter vom Mundloche anstehende ganze Ort wieder aufgewältigt und fahrbar gemacht. Man (and dabei, dass der Stolln in dieser Länge auf einem liora 11 bis 1 streichenden, 45 bis 76 Grad in Ost fallenden und 0,1 bis 0,5 Lachter mächtigen, aus Schwerspath, Flussspath, etwas Brauneisenstein und Schwefelkies bestehenden Gange hergestellt war, worauf auch bei 70-J Lachtern vom Mund loche ein alter Tageschacht hereinkommt. Ha das alte Stolln- ort noch etliche 50 Lachter von dem Eichhörner ITalden- und Bingenzuge zurückstand, so wurde dasselbe, behufs der Unter fahrung jenes, sodann auf dem gedachten Stehendengange, der sich weiterhin meist hur 6 bis 8 Zoll mächtig, mit Letten und etwas Schwefelkies erfüllt zeigte, weiter und bis zu 165 Lachter vom Mundloche in Süd fortgebracht. Nachdem schon vorher, bei 79 und 155 Lachter, nur aus tauben Letten und Gneiss bestehende Morgengänge überfahren worden waren, erreichte man bei 165 Lachter vom Mundloche den Eichhorn Morgengang, hier hora 4,2 bis 4,4 streichend, 60 Grad in Südost fallend, und ebenfalls nur aus erzleerem Gneiss und Letten bestehend. Auf demselben wurde das Stollnort noch 4,4 Lachter gegen Südwest fortgestellt, wobei man den Gang ui mehrerern 3 bis 4 Zoll mächtigen Trümern liegend befand, die im Gneiss und Quarz nur wenig Schwefelkies und Arsen- kiei führten. Dieser ungünstige Aufschluss veranlasste den Vorstand des Polder Bergbauvereins, in dessen Besitz der Stolln seit dem 22. März 1854 übergegangen war, den Be trieb nit Schluss Reminiscere 1854 zu sistiren und Luciae 1856 das Gebäude gänzlich loszusagen.