Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Titel
Geognostische Verhältnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg, Niederpöbel, Naundorf und Sadisdorf in der Altenberger Bergamtsrevier
Windleithe Fundgrube und Erbstolln zu Naundorf. Diese Grube gehört zu den ältesten der Umgegend, indem sie bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gangbar war und in den Erzlieferungsextracten vom Jahre 1544 bis 1602 mit einem Ausbringen von 21 Mark 2 Loth 3 Quent Brandsilber und 253 Ctr. 111 Pfd. Schwarzkupfer mit 197 Mark 6 Loth Feinsilber verzeichnet ist. Die alten, von Tage nieder auf einem Stehendengange geführten Gruben baue liegen am nördlichen Abhange der Windleithe und sind durch einen, in dem sogenannten Entenwiesengrunde mit sei nem Mundloche angesessenen, über 200 Lachter in’s Gebirge fortgebrachten Stolln gelöst. Die Hindernisse, welche die in den Bauen unter diesem Stolln zudringenden Grundwasser einer Verfolgung der Erzmittel in grössere Tiefe entgegen setzten und die Unruhen des 30jährigen Krieges sollen dem ersten Aufschwünge dieses Grubengebäudes ein Ziel gesetzt haben. Später ist dasselbe zwar wiederaufgenommen, jedoch nur mit schwachen Kräften fortbetrieben worden, und hat sich nie zu einiger Wichtigkeit erhoben. Im Quartale Crucis 1680 wurde es mit der, an seine untern Maasen sich anscliliesen- den, von einer besondern Gewerkschaft gebauten Niedern Windleithe consolidirt und erhielt den Namen Wind leithe vereinigt Feld. In einem Aufstande vom Jahre 1683 wird angegeben, dass die Anbrüche daselbst mit 6 bis 9, bisweilen sogar 13 Loth Silbergehalt anstehen, doch wäre nicht allerwege viel Reichhaltiges anzutreffen und zu scheiden. In den alten Gesenken unter dem Stolln Hessen sich eben falls Erze spüren, aber die Grundwasser, angeblich 40 Zober in einer Stunde, wären zu stark, um hier weiter fortarbeiten zu können. Der Hauptgang, worauf gebaut wurde, ist */♦ Lachter mächtig und zusammengesetzt aus Quarz mit einge sprengtem Glanz, Kies und Schwärze. Nähert sich ihm ein Trum, so veredelt er sich solchergestalt, dass er nierenwefce Erz von 6 bis 9 Loth Silber im Centner enthält. Im Jahre 1729 war das Berggebäude nur noch mit 2 Mann belegt, und wurde von dem Rittergutsbesitzer klemm