Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Titel
Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Untertitel
zugleich ein Beitrag zur Culturgeschichte der Mark Meissen und des Herzog- und Kurfürstenthums Sachsens; nach dem "Codex diplomaticus Saxoniae regiae", anderen glaubwürdigen Quellen und bewährten Geschichtswerken
Vorbericht. Das Studium des 1864 im Druck begonnenen, seitdem im Codex diplomaticus Saxoniae regiae fortgesetzten Urkundenbuches unseres alten ehrwürdigen Hochstiftes Meissen, ferner der bewährtesten sowohl älteren als neueren Quellen und historischen Forschungen in der vaterländischen Geschichte, sowie mehrfache Ermunterungen des hoch- seligen Bischofs, Herrn Ludwig Forwerk, und Anderer veranlassten und ermuthigten den Verfasser dieser Schrift, eine fortlaufende ßeihe chronologisch geordneter Lebens- und Charakterbilder der Meissner Bischöfe, deren Geschichte schon Sigismund Calles 1752 in seiner Series Episcoporum Misnensium nach dem damaligen Stande der Wissenschaft urkundlich darzustellen suchte, quellengemäss zu be arbeiten und dieselben seit 1873 zum Theil in verschiedenen Zeit schriften, zuletzt in dem Neuen Lausitz’schen Magazine, im Archive für Sächsische Geschichte, dann in der von I)r. A. Moschkau heraus gegebenen Saxonia periodisch erscheinen zu lassen. Die frohe Aussicht auf die am 4. August 1884 bevorstehende Festfeier des fünfzigjährigen Priesterjubiläums unseres jetzigen Hoch- würdigsten Bischofs, Herrn Franz Bernert, Apostolischen Vicars im Königreich Sachsen etc., bewog den Verfasser, diese seit zehn Jahren erschienenen Lebensbilder zu einem Ganzen zu vereinigen und unter obigenrTitel in einem besonderen Werke öffentlich herauszugeben, dessen Widmung der genannte Hochwürdigste Oberhirt unserer hier ländischen katholischen Kirche anzunehmen die Gnade hatte. Adalbert Stifter, der bekannte Autor der „Studien,“ sagt in einem seiner letzten Bücher, „dass in der gegenwärtigen Zeit der Standpunkt der Wissenschaft jener des Sammelns ist.“ Diese anerkannte Wahrheit, welche gewiss nicht blos von der Wissenschaft im All gemeinen, sondern insbesondere auch von der historischen Wissen-