Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Titel
Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Untertitel
zugleich ein Beitrag zur Culturgeschichte der Mark Meissen und des Herzog- und Kurfürstenthums Sachsens; nach dem "Codex diplomaticus Saxoniae regiae", anderen glaubwürdigen Quellen und bewährten Geschichtswerken
2 Vorberieht. schaft gilt, fordert namentlich den Vaterlandsfreund zur Sammlung des geschichtlichen Quellenmaterials vergangener Jahrhunderte auf und bestimmte den Schreiber dieses, einen grossen Theil seiner Mussestunden der Erforschung, Sammlung und Bearbeitung einer chronologisch geordneten Geschichte des Meissner Hochstiftes und seiner Bischöfe um so eifriger zu widmen, als in erwähnter Bezieh ung durch Herausgabe des Codex diplomatieus Saxoniae regiae neuer dings eine feste Bahn gebrochen wurde, übrigens auch mit Ausnahme des alten und neuen Archivs für Sächsische Geschichte und des Lausitz sehen Magazins neuester Zeit verhältnissmässig noch wenig geschehen ist.fdas Meissner Hochstift aber die Centralstelle und vor züglichste Pflanzstätte des Christenthums für den grössten Theil der Meissner Mark, des Herzogthums und Kurlandes Sachsen sammt der Obei- und Niedeilausitz überhaupt bildet, endlich einen wesentlichen Antheil an der sittlichen, religiösen, socialen und wirthsehaftlichen Cultur des jetzigen Königreichs Sachsen beanspruchen kann. Doch verursachte dem Verfasser die Sammlung, Sichtung und Ordnung des gesummten brauchbaren cultur- und kirchengeschicht lichen Materiales viele Weiterungen, nicht nur, weil kein neueres Repertorium r ) für die Literatur der Meissner Bischofsgeschichte existirt und in den älteren historischen Werken, welche das Meissner Hochstift berühren, zahlreiche Lücken, Unklarheiten und Irrthümer zu Tage treten, sondern auch, weil das ganze Unternehmen neben den sonstigen Berufsarbeiten des Verfassers ziemlichen Kraft- und Zeitaufwand erforderte, indem ausser dem umfänglichen Studium des bisher erschienenen Codex diplomatieus Saxoniae regiae und anderer Quellen noch die bedeutenderen vaterländischen Annalen, Chroniken, Monographieen, Vereinsmittheilungen und einschlagenden älteren und neueren Geschichtswerke, besonders die lange in Ansehen gestandene Series Episcoporum Misnensium von Calles, der handschriftliche Ver such einer Meissner Bischofsgeschiehte von Johann Christian Schött- gen (f 1751), das Archiv für Sächsische Geschichte auch in seiner weiteren Folge, das alte und neue Lausitz'sehe Magazin u. A. mit Umsicht und gewissenhafter Treue benutzt werden mussten. So vergingen zwei Decennien, ehe das reichhaltige, fast sieben Jahihunderte umfassende historische Material der Meissner Bischöfe gesammelt, geprüft, zusammengestellt und damit ein treues Spiegel bild ihrei oberhirtlichen Wirksamkeit entrollt werden konnte; denn nach ) Di. A. Potthasts Wegweiser durch die Geschichtswerke des europäischen Mittelalters sammt Supplement gewährten nur geringe Ausbeute für die Zwecke des Verfassers.