Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Titel
Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
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zugleich ein Beitrag zur Culturgeschichte der Mark Meissen und des Herzog- und Kurfürstenthums Sachsens; nach dem "Codex diplomaticus Saxoniae regiae", anderen glaubwürdigen Quellen und bewährten Geschichtswerken
136 Dictrioli II. (1191 bis 1208). Zweiter Zeitraum. Vom EMc des zwölften bis zum Ansgame des fünfzehnten JabrhüMerts. Blütlie und Stillstand des Hoclistifts Meissen. XVII. Dietrich II. (1191 bis 1208), auch Tiderieus, Theodericus genannt, aus dem Geschlechte derer von Kittlitz, war vorher Dompropst zu Meissen und kam im Mai 1191 auf den dortigen Bisehofsstuhl. Dies geht aus einer von ihm selbst in Sachen streitiger Flurgrenzen mit den Herren von Nossen erlasse nen Urkunde, d. d. Altzelle am 29. April 1197, hervor, welche zum Schlüsse die Bemerkung enthält, dass sie im sechsten Jahre seiner bischöflichen Amtsführung ausgestellt ist. 1 ) Der Name Dietrich's wird übrigens noch in einem vom 1. December 1192 zu Altenburg, vom 1. Juni 1193 zu Gelnhausen, vom Februar 1194 zu Würzburg und vom 21. Juni 1195 zu Kloster Gottesgnade hei Magdeburg, wo Abt Wedekind von Corbey vom Erz bischof Wichmann die Weihe erhielt, datirten Documente unter den darin zum Schlüsse aufgeführten Zeugen vorgefunden. 2 ) Die langen kriegerischen Wirren unter dem Hohenstaufen Hein rich VI., den der unglückliche Gedanke der völligen Unterwerfung des Papstthums unter die weltliche Gewalt zu einer Menge von Fehl tritten fortriss, die darauf folgenden sechsjährigen Kämpfe zwischen seinem Nachfolger Philipp von Schwaben und dessen Gegner Otto von Sachsen, die beklagenswerthen Fehden unter der Meiss nischen Markgrafenfamilie selbst und die deshalb im eigenen Lande ausbrechenden Bürgerunruhen erschwerten das gedeihliche Wirken des neuen Bischofs, der von wahrhaft apostolischem Eifer beseelt war. Ein Blick auf Meissen lässt uns die missliche Lage näher erkennen, worin er sich von allem Anfänge an versetzt sah. Denn auf den Markgrafen Otto den Reichen folgte dessen Sohn Al brecht der *) Beyer, Altzelle S. 521. Menckeu II. 450. 2 ) Calles, p. 146.